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Neuartige morphologische Phänotypisierung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) mittels innovativer Analyseverfahren

Antragstellerin Dr. Sarah Helena Thiele
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459530177
 
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine komplexe und chronisch-progrediente Erkrankung des zentralen Netzhaut-AderhautKomplexes, die mit Entwicklung von Krankheitsspätstadien zum Verlust der zentralen Sehschärfe und damit zur Erblindung des Patienten führen kann. Drusen stellen als extrazelluläre Ablagerungen von Stoffwechselprodukten das morphologische Korrelat eines alterierten Metabolismus zellulärer Bestandteile der äußeren Netzhaut dar. Ihre Größenzunahme konnte in groß angelegten epidemiologischen Studien zudem mit einer erhöhten Progressionswahrscheinlichkeit in visusrelevante Spätstadien der Erkrankung assoziiert werden. Dennoch ist es bislang nicht möglich den individuellen Krankheitsverlauf eines Patienten mit früher oder intermediärer AMD vorherzusagen, da robuste in-vivo Biomarker, die ebenfalls im Kontext zukünftiger klinischer Interventionsstudien als „Outcome-Measure“ dienen könnten, hierfür fehlen. Drusen sind zwar das pathologische Merkmal der AMD, jedoch sind sie letztlich als Ausdruck, d.h. als „Surrogat“ für die fortschreitende Photorezeptordegeneration bei AMD zu verstehen. Mit der Etablierung innovativer Bildgebungsverfahren der Netzhaut, wie der spektral-domain optischen Kohärenztomographie (SD-OCT), ist es nun möglich krankheitsassoziierte Veränderungen der Netzhaut hochauflösend und quasi-histologisch in-vivo darzustellen. Photorezeptoren, bzw. deren subzelluläre Kompartimente, können so beispielsweise im menschlichen Auge visualisiert werden.Ziel dieses Projektvorhabens ist es, mittels innovativer Analyseverfahren der digitalen Bildverarbeitung, den eigentlichen Ort des pathogenetischen Geschehens bei AMD, d.h. die äußere Netzhaut, zu analysieren, morphologisch zu charakterisieren und somit eine neuartige Phänotypisierung der AMD zu etablieren. Dabei sollen morphologische und AMD-assoziierte Veränderungen retinaler Photorezeptoren und angrenzender Strukturen, wie des retinalen Pigmentepithels, jedoch unter Aussparung von Drusen, erstmalig systematisch registriert und deren Veränderung über die Zeit hinsichtlich ihres prognostischen Wertes für die Krankheitsprogression analysiert werden. Des Weiteren sollen diese strukturellen Veränderungen zur retinalen Funktion, mittels sogenannter „Mikroperimetrie“ getestet, sowie zur Durchblutung der Choriokapillaris und zu derzeit etablierten Risikomarkern der intermediären AMD korreliert werden. Zur Quantifizierung der strukturellen Veränderungen ist es zudem geplant gesunde Probanden, d.h. ohne retinale Erkrankung, zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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