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Eine prospektive Analyse der langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Wohlbefinden und die Gesundheitsversorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen, die mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19 Verläufe einhergehen, und ihren Familien
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Reinhard Holl; Professorin Dr. Kirsten Minden; Professorin Dr. Petra Warschburger
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Kinder- und Jugendmedizin
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Rheumatologie
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Kinder- und Jugendmedizin
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Rheumatologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459056379
Die Corona-Pandemie hat zu Veränderungen in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen geführt. Eine besonders vulnerable Gruppe stellen Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Erkrankung dar, da diese einerseits auf regelmäßige Gesundheitsdienstleistungen angewiesen, andererseits hinsichtlich eines schweren Verlaufes von COVID-19 besonders gefährdet sind. Welche kurz- und längerfristigen Folgen die Pandemie auf diese Gruppe hat, soll im Rahmen dieses Projekts bezogen auf Veränderungen der medizinischen Versorgung sowie der körperlichen und mentalen Gesundheit der Betroffenen interdisziplinär untersucht werden. Dabei konzentrieren wir uns auf Kinder und Jugendliche (im Alter bis zu 18 Jahren) mit den drei häufigen chronischen Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 1, Adipositas und rheumatische Erkrankungen. Die Patienten und ihre Eltern sollen im Rahmen ihrer Teilnahme an den großen etablierten Patientenregistern (DPV,N=77.413; APV, N=124.130) bzw. Kerndokumentation Rheuma (N=14.000) prospektiv über den Verlauf eines Jahres zu ihrem körperlichen und mentalen Gesundheitszustand, ihrer Nutzung von Gesundheitsleistungen sowie ihrer COVID-19-bedingten Belastung befragt werden (Gesamterhebung). Dabei werden die bereits in den Registern etablierten ärztlich berichteten Gesundheitsparameter um Patientenangaben zur psychosozialen Situation sowie Corona-spezifische Fragen erweitert. Zudem sollen die psychosozialen Ressourcen und Risikowahrnehmungen von Kindern und ihren Eltern erfasst und deren Einfluss auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen sowie auf die körperliche und mentale Gesundheit der Kinder analysiert werden.Das prospektive Design erlaubt die Analyse interindividuell unterschiedlicher Auswirkungen der Pandemie und deren Einflussfaktoren. Durch die Zugriffsmöglichkeit auf bereits vorliegende prospektiv erhobene Datensätze der drei Patientenregister können zudem Änderungen in der medizinischen Versorgung und im Gesundheitszustand der Kinder im Verlauf, d.h. vor und in der Pandemie, abgebildet werden.Außerdem wird in einer Teilstichprobe eine erweiterte psychosoziale Befragung durchgeführt. Diese Stichprobe umfasst PatientInnen, die innerhalb eines Jahres zu Routineuntersuchungen erscheinen, bereits einer Teilnahme im Patientenregister und zusätzlich einer Zusatzbefragung zugestimmt haben. Bei Kindern unter 12 Jahren werden die Eltern befragt; ab 12 Jahren wird auch der Selbstbericht der Kinder erhoben.Das Gesamtvorhaben der Projektgruppe zielt auf die Erfassung und Bewertung der Endpunkte medizinischer Betreuungssituationen, körperlicher und seelischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen sowie deren Interaktionen während der Pandemie ab. Damit können krankheitsspezifische Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den Auswirkungen der Pandemie auf die Versorgung und Gesundheit der Kinder ermittelt und Empfehlungen für die weitere Versorgungspraxis abgeleitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen