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Ursachen und Konsequenzen von Arzneimittelknappheiten

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Pharmazie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458354694
 
Eine angemessene Versorgung mit Arzneimitteln ist von grundlegender Bedeutung für die Erreichung einer universellen Gesundheitsversorgung. Die COVID-19-Pandemie gefährdet dieses Ziel, indem sie die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten unterbricht. So wurden in Deutschland zwischen März und Juni 2020 116 Präparate zusätzlich als knapp gemeldet, darunter Medikamente zur Behandlung von schweren Symptomen von COVID-19 Patienten, wie Probofol, das zur Sedierung in der Intensivpflege und bei beatmungspflichtigen Patienten eingesetzt wird.Arzneimittelknappheit ist das Ergebnis eines unzureichenden Zugangs zu (lebenswichtigen) Medikamenten, zumindest für eine begrenzte Zeit, in der das Angebot die Nachfrage auf nationaler Ebene nicht decken kann. Bereits vor der COVID-19-Pandemie kam es in vielen Bereichen zu Arzneimittelverknappungen, angefangen bei komplexen injizierbaren Krebsmedikamenten, über preiswerte Produkte wie Kochsalzlösung, bis hin zu hochvolumigen Medikamenten wie Valsartan zur Behandlung von gewöhnlichem Bluthochdruck.In diesem Projekt entwickeln wir einen Rahmen für Kausalanalysen der Ursachen und Folgen von Medikamentenknappheit und analysieren diese mittels geeigneter Sekundärdaten. Dazu werden geeignete Theorien aus Ökonomie, Management und Medizin einbezogen. Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der vorhandenen Evidenz, die sich auf die USA konzentriert, betrachten wir die Versorgung mit Medikamenten in den europäischen Märkten, insb. Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darüber hinaus werden wir neue Datenquellen zugänglich machen, um Arzneimittelknappheiten zu charakterisieren, die Ursachen zu klassifizieren und eine Kausalanalyse der Ursachen von Arzneimittelknappheit auf nationaler Ebene durchzuführen.Ziel des Projektes ist die Lieferkette von Arzneimitteln zu beschreiben und Engpässe im Rahmen dieser Lieferkette aufgrund der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Unterbrüche zu identifizieren. Wir werden alle globalen und regionalen politischen und industriellen Maßnahmen erfassen, die von Regierungen und Gesundheitssystemen ergriffen werden, um Unterbrüche zu überwinden. Dann werden wir empirisch die kausalen Auswirkungen von Aspekten der Versorgungskette und von Regulierungs- bzw. Governance-Aspekten analysieren, die in einem Gesundheitssystem zu Arzneimittelengpässen führen. Dabei verknüpfen wir die zuvor gesammelten Daten zu Arzneimittelknappheiten auf Produktebene aus nationalen Meldesystemen, Handelsströmen, Preisen, Regulierungs- und Governance-Systemen und führen ökonometrische Analysen durch. Abschließend analysieren wir die Folgen von Arzneimittelknappheit auf die Gesundheit und die Kosten der Gesundheitsversorgung in einem Gesundheitssystem (Schweiz), wobei wir administrative Daten eines Krankenversicherers verwenden. Der Schwerpunkt liegt auf der durch die COVID-19-Pandemie entstandene Situation und die daraus resultierenden Veränderungen in Angebot und Nachfrage von Arzneimitteln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Christoph Meier; Professorin Marisa Miraldo, Ph.D.
 
 

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