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Schreibkompetenzförderung durch Feedback
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Vera Busse; Professorin Dr. Ulrike-Marie Krause
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455690422
Ziel des Projekts ist es zu untersuchen, wie die Schreibkompetenz im Englischen durch formatives Feedback im Schulunterricht effektiv und nachhaltig gefördert werden kann. Es wurden zwei experimentelle Interventionsstudien durchgeführt; Ziel des Antrags ist eine Fortsetzung des Projekts um 12 Monate für weitere Analysen der Daten. Die Förderung von Schreibkompetenz ist bedeutsam für die gesellschaftliche Teilhabe von Jugendlichen und in allen Kernlehrplänen verankert. Für die internationale Kommunikation z.B. in der Arbeitswelt ist insbesondere das Schreiben auf Englisch zentral. Viele Jugendliche haben jedoch Schwierigkeiten, kohärente Texte auf Englisch zu verfassen, und die Schreibmotivation ist oftmals gering. Daher wird in diesem Projekt die Förderung kognitiver, motivationaler und affektiver Aspekte der Schreibkompetenz durch formatives Feedback untersucht. Hierbei werden mehrere Forschungsdesiderate zur Schreibentwicklungsförderung durch Feedback aufgegriffen. Insbesondere werden formative Feedbackmethoden systematisch untersucht, die in der Schule bzw. in größeren Lerngruppen gut umsetzbar sind. Dabei werden auch mögliche differenzielle Effekte bei unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, motivationale und affektive Effekte sowie Transfereffekte (u.a. auf die Textkohärenz beim Schreiben im Deutschen) betrachtet. Es wurden zwei Interventionsstudien mit einem experimentellen Prä-Post-Follow-up-Design mit Lernenden der Klasse 9 an Gesamtschulen durchgeführt. Hierbei kam eine im Projekt entwickelte englischsprachige Lerneinheit (4 Sitzungen) zum Thema Schüler*innenaustausch zum Einsatz, deren Schwerpunkt auf dem Verfassen und Überarbeiten argumentativer Texte lag. Es wurde insbesondere die Textkohärenz (Textstruktur, Argumentation) in den Blick genommen. In der ersten Studie wurden Effekte von standardisiertem formativem Feedback (auf der Basis von Kriterien zur Einschätzung [rubrics] und Textmodellen) im Vergleich zu individualisiertem formativem Feedback im Text (in-text comments) untersucht. In der zweiten Studie wurde strukturiertes formatives Peer-Feedback (auf der Basis von rubrics und Textmodellen) mit strukturierten formativen Selbsteinschätzungen (auf der Basis von rubrics und Textmodellen) verglichen. Fähigkeiten zum Verfassen kohärenter Texte wurden mit Hilfe von Tests erhoben, motivationale und affektive Aspekte des Schreibens (Selbstwirksamkeitserleben, Schreibinteresse und Schreibangst) wurden anhand von Fragebögen erfasst. Das Innovationspotential des Projekts liegt in der systematischen Untersuchung verschiedener formativer Feedbackmethoden, die sich gut in größeren Lerngruppen umsetzen lassen, unter Einbeziehung motivationaler und affektiver Variablen sowie möglicher differenzieller Wirkungen bei unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und eventueller Transfereffekte hinsichtlich des Verfassens deutschsprachiger Texte. Es sind Erkenntnisse für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Schreibförderung in der Schule zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen