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Einflüsse selbstregulativer Kompetenzen auf prosoziales Verhalten und moralbezogene Persönlichkeitsaspekte von der Kindheit bis in die Emerging Adulthood

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426314138
 
Prosoziales, sozialen Normen entsprechendes Verhalten erfordert häufig den Verzicht auf eigene Vorteile zugunsten anderer und stellt daher besondere Herausforderungen an selbstregulative Kompetenzen, die insgesamt der Unterdrückung primärer, egoistischer Verhaltensimpulse dienen. Mit dem Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter stellen sich in der Emerging Adulthood gleichzeitig vielfältige neue Entwicklungsaufgaben wie der Aufbau und die Stabilisierung von Paar- und anderen sozialen Beziehungen z.B. im Arbeitskontext, für die sowohl prosoziales Verhalten als auch selbstregulative Kompetenzen von besonderer Bedeutung sind. Ziel des Projekts ist es daher, die Zusammenhänge zwischen einer großen Bandbreite selbstregulativer Kompetenzen sowie verschiedenen Formen prosozialen Verhaltens von der mittleren Kindheit bis in die Emerging Adulthood auf Grundlage des PIER-Datensatzes mit anfänglich 1.657 Teilnehmenden und fünf Messzeitpunkten über einen Zeitraum von 13 Jahren zu erforschen. Dies wird es erlauben, die Effekte und relative Bedeutsamkeit vielfältiger; präzise erfasster; früher und aktueller; affektiver, kognitiver und behavioraler SR-Kompetenzen auf und für prosoziales Verhalten in unterschiedlichen Altersgruppen bzw. Entwicklungsphasen sowie dessen Trajektorien zu identifizieren und dabei auch potentielle langfristige bi-direktionale Effekte zu berücksichtigen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den zentralen Indikatoren prosozialen Verhaltens (Helfen, Teilen, Trösten), die zu allen fünf Messzeitpunkten erfasst wurden. Darüber hinaus wird prosoziales Verhalten zum neu zu erhebenden fünften Messzeitpunkt in dem für die Emerging Adulthood besonders relevanten Kontext der Paarbeziehung in Form von Vergeben, der Verwendung von positiven Kon-fliktbewältigungsstrategien sowie allgemeinem positiven Verhalten gegenüber dem:der Partner:in erfasst. Diese Variablen werden sowohl in die Haupterhebung der Studie auf aggregierter (trait) Ebene einfließen als auch im Rahmen einer zusätzlichen Experience Sampling Studie gemeinsam mit zentralen selbstregulativen Kompetenzen (Emotions- und Verhaltenskontrolle, Inhibition) auf situationsspezifischer (state) Ebene verhaltens- und alltagsnah erhoben. Hierdurch kann auch die relative Bedeutsamkeit von genereller (trait) und aktueller (state) Selbstregulation sowie der aktuellen Abweichung der selbstregulativen Kompetenzen vom individuellen Mittelwert (within Varianz) für das aktuelle Verhalten in Partnerschaften im Alltag ermittelt werden. Daneben wer¬den die moralbezogenen Persönlichkeitsaspekte Ungerechtigkeitssensibilität (US) und moralische Identität als mediierende oder Kontrollvariablen berücksichtigt, um die inkrementelle Validität und mögliche indirekte Effekte der selbstregulativen Kompetenzen abzubilden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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