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Erarbeitung einer Methode zur forensischen Tatzeitbestimmung anhand circadianer Genexpressionsoszillation

Fachliche Zuordnung Toxikologie, Laboratoriumsmedizin
Pathologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453376443
 
Seit der ersten Erwähnung in der forensischen Literatur im Jahr 1984 und vor allem durch die Entwicklung der quantitativen PCR im Jahr 1996 hat die RNA-Analytik für verschiedene forensisch-wissenschaftliche Fragestellungen stetig an Bedeutung gewonnen.Von besonderer Bedeutung ist die RNA-basierte Spurenkontextualisierung, deren zunehmende Verbreitung und Akzeptanz inzwischen mehrfach aufgelegte internationale Ringversuche begründete und sogar bereits eine routinemäßige Anwendung in der forensischen Fallarbeit seit Kurzem auch in Deutschland ermöglicht. Aber auch thanatologische und rechtsmedizinisch-diagnostische Fragestellungen, etwa nach dem Post-Mortem-Intervall oder nach einer morphologisch nicht feststellbaren Todesursache können teilweise bereits mittels RNA-analytischer Methoden bearbeitet werden, welche in letzter Zeit eine erhebliche Verbesserung und Vertiefung insbesondere bei der Analyse kompletter Transkriptome durch Einsatz vonSequenzierungsverfahren der nächsten Generation (NGS) erfahren.Im geplanten Fortsetzungsprojekt sollen im Rahmen des Erstantrages mittels NGS-Technologie biasfrei ermittelte, spezifische RNA-Marker zur Etablierung eines routinetauglichen „targeted“-Sequenzierungsverfahrens für eine statistisch valide Bestimmung der Tageszeit der Deposition von Blutspuren, sowie simultan deren Individualzuordnung (in Mischspuren) eingesetzt werden.Zusammenfassend soll hiermit die forensisch-molekularbiologische Grundlage für eine RNA-basierte und zum Standard-DNA-Prozedere zwar komplementäre aber parallel dazu einsetzbare Methodologie zur Rekonstruktion und Kontextualisierung der Tatzeit als wesentlicher Aspekt vonStraftaten aber auch anderen forensisch und rechtsmedizinisch relevanten Sachverhalten erarbeitet werden. Langfristig soll damit einer verbreiterten Etablierung und aktiven und regelmäßigen Einbeziehung RNA-analytischer Untersuchungsmethoden in der forensisch-genetischen Fallarbeitsroutine das Feld bereitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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