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Die Bedeutung der zellulären Bewegung für Erscheinungsbild und Ausbreitung von Lymphomen
Antragstellerin
Professorin Dr. Sylvia Hartmann
Fachliche Zuordnung
Pathologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452315700
Bewegung ist eine intrinsische Eigenschaft von Immunzellen. Maligne Lymphome stammen von B- oder T-Zellen ab und ähneln meist ihren Ursprungszellen. In der letzten Zeit wurden die intrazellulären Signalwege, die bei der Bewegung einer Zelle ablaufen, weitgehend aufgeklärt. Interessanterweise überlappen sich die intrazellulären Signalwege, die bei der Bewegung einer Zelle ablaufen, teilweise mit jenen Signalwegen, welche bei einer Aktivierung des T-Zell-Rezeptors einer T-Zelle eingeschaltet werden. Typischerweise zeigen T-Zell Lymphome insbesondere auch Mutationen in diesen Genen. Im vorliegenden Projekt möchten wir daher Molekularbiologie und angewandte klinisch-pathologische Untersuchungen zusammenbringen, um die Bewegung maligner Lymphome besser zu verstehen. In bisherigen Untersuchungen konnten wir bereits überraschend deutliche Unterschiede in der Bewegungsgeschwindigkeit von klassischen Hodgkin Lymphom Zelllinien und anaplastisch großzelligen Lymphom Linien feststellen. Wir möchten daher aufklären, warum sich spezifische Lymphomentitäten in ihrer Motilität unterscheiden und für dieses Phänomen eine mechanistische Erklärung finden. Unser Fokus soll insbesondere auf den T-Zell Lymphomen anaplastisch großzelliges Lymphom und angioimmunoblastisches T-Zell Lymphom liegen, wir werden aber auch das klassische Hodgkin Lymphom und B-Zell Lymphome zum Vergleich untersuchen, um eine umfassende Charakterisierung der Bewegungsmuster dieser Lymphome zu erlangen. Wir werden hierfür Zelllinien sowie aus primären Geweben hergestellte Suspensionen dieser verschiedenen Lymphomentitäten sowohl in Transwell Kammern, 3D Kollagen Gelen, unterschiedlichen Formen von Mikrokanälen, als auch in Dickschnitten von nativem lymphatischen Gewebe untersuchen. Wir verwenden hierfür genetisch modifizierte und unmodifizierte Zelllinien. Mit RNA Sequenzierung und globalen Proteom Analysen werden wir schnell bewegliche und wenig bewegliche Subpopulationen dieser Linien charakterisieren und damit unsere Untersuchungen ergänzen. Ein besseres Verständnis der Bewegungsmuster von Lymphomzellen wird uns helfen, die Pathophysiologie und Ausbreitung maligner Lymphome besser zu verstehen und kann damit einen ersten Schritt darstellen, zukünftig Motilität in Prognose und Therapie zu berücksichtigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen