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Altersbedingte Veränderungen in Zeit-Raum-Interferenzen und der Zusammenhang mit Dysfunktionen im medialen Temporallappen
Antragsteller
Dr. Martin Riemer
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452179073
Die Repräsentationen von Zeit und Raum sind eng miteinander verknüpft und eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Dimensionen wurde für Kleinkinder, Kinder und Erwachsene nachgewiesen. In dem vorgeschlagenen Projekt sollen Zeit-Raum-Interaktionen zum ersten Mal in älteren Erwachsenen (> 65 Jahre) untersucht werden. Dieses Vorhaben ist wichtig, weil die Strukturen im medialen Temporallappen (MTL), die der zeitlichen und räumlichen Verarbeitung zugrunde liegen, besonders anfällig für neuronale Degeneration im Alter sind. Der MTL weist bei gesundem Altern neuronale Atrophie auf und zeigt die ersten pathologischen Anzeichen bei beginnendem kognitiven Abbau (mild cognitive impairment) und der Alzheimer Erkrankung. Da den extremen strukturellen Veränderungen im Hirn oftmals subtile Veränderungen im Verhalten vorausgehen, ist die Untersuchung von Zeit-Raum-Interaktionen in fortgeschrittenem Alter ein vielversprechender Ansatz, um schon früh zwischen normalen und pathologischen altersbedingten Defiziten unterscheiden zu können.Die hier vorgeschlagenen Studien sollen zwei Schlüsselfragen beantworten. Erstens, sind Zeit-Raum-Interaktionen erhöht in älteren Menschen? Und zweitens, hängen diese altersbedingten Veränderungen mit MTL Dysfunktionen zusammen? Diese Fragen werden wir mithilfe von virtueller Realität (VR) untersuchen. Wir werden junge und ältere gesunde Erwachsene untersuchen, sowie Patienten mit fokalen Läsionen im MTL.Im Falle eines Erfolges könnte dieses Projekt ein wichtiger erster Schritt für die Entwicklung eines neuen behavioralen Markers zur Früherkennung von pathologischem kognitiven Abbau sein, was sich unterstützend auf die klinische Diagnostik, die Überwachung des Krankheitsverlaufs und die Evaluation von Interventionsstrategien auswirken würde.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen