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Plastizität des auditorischen Systems in Bezug auf statische Zeitdifferenzen der Ohrsignale - Teil 2

Fachliche Zuordnung Akustik
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452141733
 
Für die Therapie asymmetrischer Hörverluste sind häufig unterschiedliche Hörsysteme für die beiden Ohren erforderlich. Diese Geräte sind in der Regel aufgrund unterschiedlicher Verarbeitungsverzögerungen und/oder unterschiedlicher Stimulationsorte zeitlich nicht aufeinander abgestimmt. Im Falle eines einseitigen Hörverlusts, der mit einem einseitigen Hörgerät (HG) versorgt wird, sind diese zeitlichen Unterschiede technisch kaum vollständig vermeidbar, da aktuelle digitale HG typischerweise zwischen 2,8 und 9 ms für die Schallverarbeitung benötigen. Der zeitliche Versatz überlagert ständig interaurale Zeitdifferenzen (ITD) und beeinträchtigt daher potenziell die Schalllokalisationsfähigkeit und die räumliche Entmaskierung (SRM) von Sprache. Die gerätebedingte konstante interaurale Zeitdifferenz wird im Folgenden als Latenz Offset (τ_DDM) bezeichnet. In unserer früheren Arbeit haben wir zunächst τ_DDM für verschiedene Hörsystemkonfigurationen quantifiziert und anschließend den Einfluss auf die Schalllokalisation untersucht. Es zeigte sich, dass sich selbst nach langer Angewöhnung an τ_DDM bei bimodalen Cochlea-Implantat (CI)-/HG-Trägern die Schalllokalisation verbessert, wenn τ_DDM reduziert wurde. Darüber hinaus gelang uns in der ersten Förderperiode (Projektakronym: PASD) i) eine erste Größenabschätzung von Zeitfenstern, innerhalb derer sich τ_DDM bei einseitigen HG-Trägern bewegen darf ohne die Entmaskierung von Sprache zu beeinträchtigen. ii) Wir fanden erste Belege für einen objektiven Marker der binauralen Verarbeitung mit verschiedenen Modalitäten, nämlich die binaurale Interaktionskomponente (BIC) in einer Untergruppe von einseitig tauben CI-Trägern. Beide Projekte, i) und ii), erwiesen sich als sehr komplex in Bezug auf Methodik und Durchführung. Um die Verarbeitung verzerrter binauraler Signale (wie ITD und interaurale Pegeldifferenzen) im auditorischen System von Menschen mit asymmetrischem Hörverlust und asymmetrischen Hörsystemen besser zu verstehen, beantragen wir hiermit die Finanzierung der Fortsetzung von PASD.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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