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Reproduktives Timing. Lebenspraktische Orientierungen im Kontext von Reproduktionsmedizin

Antragstellerin Professorin Dr. Vera King
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Praktische Philosophie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424883170
 
Im Rahmen dieses Teilprojekts werden normative und praktische Orientierungen in Bezug auf das Timing – die zeitliche Planung und Realisierung – von Mutterschaft im Horizont reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten untersucht. Forschungsleitend wird zum einen davon ausgegangen, dass sich medizinische Möglichkeiten im Kontext von Reproduktion auf temporale Normierungen des Lebenslaufs auswirken. Zum andern besteht die Annahme, dass – im Sinne einer Wechselwirkung – diese Möglichkeiten auch verstärkt in Anspruch genommen sowie neu bewertet werden, um lebenszeitliche Herausforderungen wie etwa Vereinbarkeits-, Optimierungs- und Zeitkonflikte bezüglich Beruf und Familie zu bewältigen, die mit Fertilität und Elternwerden verknüpft sind. Entsprechend geht es um die Fragen, wie 1. Reproduktion bzw. Mutterwerden im Lebensverlauf und der individuellen Biografie normativ mit Zeitlichkeit und mit Vorstellungen des guten Lebens in der Zeit verknüpft sind; welche Rolle 2. die Inanspruchnahme oder Wahrnehmung reproduktionsmedizinischer Praktiken und Angebote spielen; sowie 3. auf welche Weise dabei Relationen oder potenzielle Widersprüche zwischen Heteronomie und Autonomie, Gelingen und Misslingen, Anpassung an soziale Normen und Eigensinn, Optimierungsbestreben (oder -druck) und Gelassenheit in der Lebensführung zum Ausdruck kommen und verarbeitet werden. Dazu werden narrative Interviews mit Frauen sowie Interviews mit medizinischen Expertinnen und Experten (aus Gynäkologie und Reproduktionsmedizin) zum reproduktiven Timing geführt und ausgewertet. Das Teilprojekt kooperiert bezüglich der zugrunde gelegten Begriffe und Konzepte sowie der Methodik mit den anderen TP, im Besonderen mit dem ZIP, mit TP1 (Philosophie), TP2 (Film/Fernsehen), TP 3 (Psychokardiologie) und TP 5 (Ethik der Reproduktionsmedizin).
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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