Detailseite
Räumlich-zeitliche Dynamik der Repräsentation realer Handlungen
Antragstellerin
Professorin Dr. Angelika Lingnau
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449543418
Um die Welt um uns herum zu verstehen, bedarf es einer Kategorisierung von Reizen. Während es eine reichhaltige Literatur über die Prinzipien der Wahrnehmung und Erkennung von Objekten gibt, haben wir erst begonnen, ähnliche Fragestellungen zur Wahrnehmung und Erkennung von Handlungen zu untersuchen. Das aktuelle Projekt will diese Lücke füllen, indem es die raum-zeitliche Dynamik untersucht, die der Repräsentation beobachteter realer Handlungen zugrunde liegt. Im ersten Teil des Projekts soll untersucht werden, welche Gehirnareale die verschiedenen hierarchischen Stufen einer Taxonomie von Handlungen erfassen, und wie sich die Handlungsrepräsentationen auf verschiedenen Ebenen der Hierarchie zeitlich entwickeln. Im zweiten Teil des Projekts soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die verschiedenen in früheren Studien identifizierten Handlungskomponenten (insbesondere Semantik, Szenen, Objekte) in Raum und Zeit entwickeln. Das Projekt sieht eine Kombination aus Verhaltens-, fMRT- und EEG-Daten unter dem Einsatz zeitlich aufgelöster Repräsentationaler Musteranalyse, multivariater Musteranalyse sowie der Methode der Zeitlichen Generalisierung (Temporal Generalisation Method) vor. Im Gegensatz zum konventionellen Ansatz, der sich auf statische Handlungsrepräsentationen konzentriert, erlaubt dieses Vorgehen die Untersuchung der raum-zeitlichen Dynamik verschiedener Verarbeitungsstufen, die unterschiedlichen Handlungsrepräsentationen zugrunde liegen. Die vorgeschlagenen Studien sollen - über den Bereich der menschlichen Handlungsrepräsentationen hinaus - neue Einsichten in wichtige Organisationsprinzipien des Gehirns liefern. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Studien prüfbare Hypothesen für zukünftige Studien generieren und wichtige Randbedingungen für psychologisch und biologisch plausible komputationale Modelle der Handlungserkennung liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen