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Die Funktionen von Sprache in der kindlichen Entwicklung von Emotionsregulationsfähigkeiten: Ein multimethodaler Ansatz
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Catherine Gunzenhauser; Professor Dr. Henrik Saalbach; Dr. Berit Streubel
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447788585
Zu lernen, das eigene emotionale Erleben und damit verknüpfte Handlungsimpulse zu regulieren, um sie in Einklang mit persönlichen Zielen und sozialen Anforderungen zu bringen, ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe der frühen und mittleren Kindheit. Bessere Emotionsregulationsfähigkeiten stehen in Zusammenhang mit besseren sozial-emotionalen Kompetenzen sowie besseren Peer-Beziehungen. Sie ermöglichen eine bessere Anpassung an schulische- und Vorschulkontexte sowie bessere akademische Leistungen. Sprache ist eine der kognitiven Domänen, die wesentlich zur Entwicklung von Emotionsregulationsfähigkeiten beitragen. Obgleich eine beachtliche Zahl empirischer Studien auf einen engen Zusammenhang zwischen sprachlichen und emotionsregulatorischen Fähigkeiten hinweist, sind die zugrundeliegenden Mechanismen bislang weitestgehend ungeklärt. Die bisherige Forschung verweist auf drei potenzielle Funktionen der Sprache für die Entwicklung von Emotionsregulationsfähigkeiten: Sprache dient demnach als Mittel (1) zur Repräsentation emotionaler Konzepte und damit verbundenes Wissen über Ursachen und Folgen emotionaler Erfahrungen, (2) zur Regulation emotionaler Handlungsimpulse sowie (3) zur kognitiven Emotionsregulation. Das vorliegende Projekt plant die systematische Untersuchung dieser drei Funktionen von Sprache für die Entwicklung von Emotionsregulationsfähigkeiten. Mittels eines multimethodalen und multiperspektivischen Ansatzes sollen im Rahmen des Projektes Entwicklungsverläufe, wechselseitige Einflüsse sowie kausale Zusammenhänge zwischen Sprache und Emotionsregulationsfähigkeiten untersucht werden. Die methodischen Zugänge umfassen standardisierte Verfahren sowie experimentelle Paradigmen im Vor- und Grundschulalter. Dabei wird besonderes Augenmerk auf eine differenzierte Analyse der Beiträge allgemeiner und emotionsspezifischer Sprachfähigkeiten zur Entwicklung von Emotionsregulationswissen und -fertigkeiten gelegt. Zwei klar voneinander getrennte und eng aufeinander abgestimmte Arbeitspakete sollen sich den folgenden Fragestellungen widmen: (1) In welchem Zusammenhang stehen allgemeine und emotionsspezifische Sprachfähigkeiten mit der Entwicklung des Emotionsregulationswissen und wie verändert sich das Zusammenspiel von sprachlichen und emotionsregulatorischen Fähigkeiten über die Zeit? (2) Welche kausalen Mechanismen erklären den Zusammenhang zwischen Sprachfähigkeiten und Emotionsregulationswissen, erfolgreicher Handlungsregulation in emotional herausfordernden Situationen sowie dem Einsatz kognitiver Emotionsregulationsstrategien?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Gerlind Große