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Der Einfluss von Biofeedback-Training auf die funktionelle Konnektivität zwischen limbischen und präfrontalen Arealen bei Patienten mit Major Depression

Antragsteller Dr. Andy Schumann
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445564528
 
Eine große Anzahl wissenschaftlicher Studien zeigt, dass Patienten mit Major Depression (MD) ein erhöhtes kardiales Risiko tragen. Die gut dokumentierte Dysbalance des Autonomen Nervensystems bei MD Patienten scheint den kardiovaskulären Beeinträchtigungen voranzugehen. Ein grundlegendes Symptom der depressiven Erkrankung ist, dass Patienten in wiederkehrenden negativen Gedanken hängen (Ruminieren), welche mit Erregung des sympathischen Systems verbunden sind. Studien mit funktioneller Neurobildgebung deuten darauf hin, dass sowohl die autonome Dysbalance als auch das depressive Ruminieren mit einem Mangel an inhibitorischer Kontrolle präfrontaler Hirnareale auf das limbische System zurückzuführen sind. In diesem Projekt möchten wir den Beitrag sympathischer Überaktivierung und vagaler Hemmung zur autonomen Dysbalance differenzieren und deren Zusammenhang mit funktioneller Konnektivität im Gehirn und dem Ausmaß an Rumination untersuchen. Des Weiteren möchten wir zwei Arten von Biofeedback Interventionen anwenden, welche die autonome Dysbalance und depressive Rumination verringern sollen. In einer Vorstudie konnten wir nachweisen, dass sich mit einem Herzfrequenzvariabilität (HRV) Biofeedback Training über acht Wochen die fronto-limbische Konnektivität steigern lässt. In der Biofeedback-Gruppe fiel die Herzfrequenz um 5,5 Schläge/Min ab und die vagale HRV (RMSSD) stieg um 33% (10ms). Im Vergleich zur Kontrollgruppe, erhöhte sich die funktionelle Konnektivität vom ventromedialen präfrontalen Kortex vor allem zum dorsalen anterioren Cingulum, zur rechten anterioren Insula und zu lateralen präfrontalen Arealen nach Biofeedback. Der Anstieg präfrontaler Konnektivität zu Kernregionen des limbischen Systems legt einen Einfluss von HRV Biofeedback auf Emotionsregulation und kognitive Kontrolle nahe.Um die Anwendbarkeit dieser Intervention an Patienten mit Depression zu untersuchen, möchten wir HRV Biofeedback, das primär am parasympathischen Ast des Autonomen Systems angreift, mit Biofeedback der Hautleitfähigkeit vergleichen, das vor allem die sympathische Kontrolle beeinflusst. Dadurch wollen wir die Anwendung von Biofeedback zur Verbesserung depressiver Symptome weiter voranbringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Cristina Ottaviani
 
 

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