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Inter- und transgenerationale Folgen frühkindlicher Traumatisierung auf die Expression des Oxytocin-Rezeptorgens
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Jörg Bock; Professorin Dr. Anna Katharina Braun
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444836698
Frühkindliche Traumatisierung und Vernachlässigung (early life adversity, ELA) gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für eine Vielzahl somatischer und mentaler Erkrankungen. Es gibt vermehrt Hinweise darauf, daß ELA-induzierte Verhaltensparameter und gehirnstrukturelle/-funktionelle Veränderungen an nachfolgende Generationen weitergegeben werden können, die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch noch wenig verstanden. Am Tiermodel sollen unter experimentell kontrollierten Bedingungen kausale Zusammenhänge zwischen ELA, Verhaltenspathologien, Veränderungen der Oxytocinreceptor (OxtR) Genexpression und deren epigenetische Regulation in Zellen des Gehirns und in Oocyten untersucht werden. Basierend auf unseren bisherigen Befunden soll untersucht werden i) ob die Veränderung der Expression des OxtR -Gens, die wir in ELA-exponierten F0 Müttern sehen, an die F1, F2 Generationen weitergegeben werden, und ii) inwieweit diese veränderte Genexpression epigenetisch über DNA Methylierung und/oder Histonmodifikationen reguliert wird. Ein weiteres Ziel dieser Analysen ist die Identifikation der Transmissionswege, d.h. inwieweit die Weitergabe über das mütterliche Verhalten oder/und über epigenetische Veränderungen in ihren Oocyten erfolgt. Angesichts der geschlechtsspezifischen Verteilung von ELA-induzierten psychischen Störungen, und basierend auf eigenen Befunden, ist ein weiteres Ziel, geschlechtsspezifische Unterschiede der Auswirkung von ELA und den Parameter Geschlecht als Vulnerabilitäts- bzw. Resilienzfaktor zu charakterisieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen