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GETTSIM: Simulator des Deutschen Steuer-Transfer-Systems

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443188837
 
Dieses Projekt hat zum Ziel, die Software GETTSIM als Referenzimplementierung des deutschen Steuer- und Transfersystems zu etablieren und sie in ein von der Gemeinschaft der Nutzer und Entwickler getragenes Projekt zu überführen. Steuer- und Transfersimulatoren sind ein Eckpfeiler für eine ganze Reihe wichtiger ökonomischer Modelle. Derzeit stellt sich die Situtation so dar, dass Forscher, die eine Abbildung des deutschen Steuer- und Transfersystems benötigen, ihre eigene Software schreiben müssen, falls sie nicht zufällig Zugang zu einem proprietären Paket haben. Entsprechende Implementierungen sind ineffizient, fehleranfällig und die Verschiedenheit der verwendeten Programme verhindert, dass unterschiedlichen Ergebnisse von Simulationen eindeutig auf unterschiedliche fachliche Annahmen zurückgeführt werden können. Diese Situation bremst eine breitere Nutzung deutscher Mikrodaten aus. Ferner gilt sogar innerhalb der proprietären Systeme, dass die Modellierung von Reformen der steuer- und abgabenrelevanten Gesetze extrem aufwendig und fehleranfällig ist. Dies liegt daran, dass es Änderungen an Code erfordert, der in einer softwaretechnologisch veralteten Sprache entwickelt wurde, welche eine inkrementelle Evolution von Software nicht unterstützt.Dieses Projekt nimmt das kürzlich entwickelte Python-Paket GETTSIM zum Ausgangspunkt. In einem ersten Schritt soll die Abbildung des deutschen Steuer- und Transfersystems vervollständigt werden sowie der code robuster und performanter gemacht werden. Um GETTSIM zu einem von der community getragenen Paket weiterzuentwickeln, müssen vor allem die Anforderungen an die (Python-)Programmierkenntnisse von Nutzern und Entwicklern radikal gesenkt werden. Wir werden daher eine domänenspezifische Sprache entwickeln, welche die Semantik von Steuer- und Transfersystemen abbildet. Diese wird Ökonomen, die über ausgiebiges Fachwissen verfügen und wenig Programmierkenntnisse mitbringen, erlauben, GETTSIM zu benutzen und sogar komplexe Politikreformen zu simulieren. Darüber hinaus wird die DSL es ihren Benutzern ermöglichen, für komplexe Simulationen hocheffiziente parallele Hardware zu nutzen ohne selbst von paralleler Programmierung irgendetwas wissen zu müssen. Der offene Quellcode sowie hohe Entwicklungsstandards werden sicherstellen, dass mit GETTSIM gewonnene Simulationsresultate verifizier- und reproduzierbar sein werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Holger Bonin, bis 2/2024
 
 

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