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Verbesserung der holozänen Gletscherchronologie der Southern Alps/Neuseeland zwecks deren abgesicherter Inwertsetzung als paläoklimatisches Archiv

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439448631
 
Hochgebirgsgletscher sind eindrucksvolle Indikatoren gegenwärtiger Klimaänderungen und zugleich hochauflösende Archive des Vorzeitklimas. Die Erforschung der holozänen Gletscherchronologien kann wertvolle generelle Erkenntnisse zur klimatischen Steuerung von Gletschern liefern, eine unverzichtbare Grundlage für die Bewertung gegenwärtiger und Prognose zukünftiger Veränderungen. Die verlässliche Interpretation holozäner Gletscherarchive und deren überregionale Korrelation sind für das Verständnis globaler Klimadynamik in ihren hemisphärischen und globalen Zusammenhängen von großer Wichtigkeit. Diese Aufgabe erfordert jedoch neben einer ausreichend räumlichen Diversität vor allem repräsentative, gut abgesicherte Datenreihen. Aktuelle Zusammenfassungen des Stands der Erforschung holozäner Gletscherchronologie auf globaler Betrachtungsebene offenbaren allerdings, dass derzeit nur für sehr wenigen Regionen diese Anforderungen erfüllt sind. Die noch bestehenden Unsicherheiten behindern eine nachhaltige Inwertsetzung des Potentials von Hochgebirgsgletschern als Klimaarchive, eine als höchst unbefriedigend zu bewertende Situation, Die Southern Alps auf Neuseeland sind unbestritten eine der wenigen südhemisphärischen Schlüssellokalitäten zur Erforschung holozäner Gletscherchronologien. Eine befriedigende Inwertsetzung des Potentials ihrer holozänen Gletscherchronologie als paläoklimatisches Archiv scheitert jedoch an den Unzulänglichkeiten bislang vorliegender Studien hinsichtlich regionaler Repräsentativität und Belastbarkeit. Dies konnte inzwischen eindeutig nachgewiesen werden. Genaue Analysen erzwingen die Aufgabe mehrerer bislang ausgewiesenen Gletscherhochstände, hauptsächlich den aus einer starken geomorphologischen Dynamik resultierenden Unsicherheiten geschuldet. Resultierend sollte die holozäne Gletscherchronologie Neuseelands im Rahmen überregionaler paläoklimatischer Interpretationen daher strenggenommen keine Berücksichtigung finden, da jene bestehenden Unsicherheiten das Risiko einer subjektiven Beeinflussung und ungerechtfertigten Anpassung an jeweils bevorzugte Paradigmen bergen.Ziel des geplanten Projekts ist die Erstellung einer zuverlässigen holozänen Gletscherchronologie durch den Einsatz der Schmidt-Hammer-Oberflächenexpositions-Datierungsmethode (SHD) in Kombination mit kosmogenen Nuklid-Datierungen. Dieser Ansatz erlaubt eine Berücksichtigung regionalspezifischer Unsicherheitsfaktoren und Ausweitung der regionalen Differenzierung, Hauptschwachpunkte bisheriger Arbeiten und mit kosmogenen Nuklid-Datierungen allein nicht zu bewerkstelligen. Angestrebtes Resultat ist eine zuverlässige und regional repräsentative holozäne Gletscherchronologie der Southern Alps, welche deren Potential als wichtiges Klimaarchiv gerecht wird. Eine von vorbestimmten Paradigmen unabhängige paläoklimatische Analyse und Korrelation mit anderen Gletscherregionen auf regionaler, hemisphärischer und globaler Raumebene wird dadurch erst ermöglicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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