Digitalisierung, Dokumentation und stilistische Untersuchung von italienischen Opern-Manuskripten des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt zur Digitalisierung, Dokumentation und stilistischen Untersuchung von italienischen Opern-Manuskripten des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts hat in allen seiner im Titel genannten Teilbereiche wichtige Ergebnisse erzielt. Die an der Musikgeschichtlichen Bibliothek des DHI Rom vorhandenen digitalen Quellen wurden durch die Arbeiten des Projekts um über 115.000 Einzelbilder (= Partiturseiten), d.h. ca. 170 digitalisierte Opernpartituren und zahlreiche Einzelfaszikel (gruppiert in insgesamt über 450 pdf-Dateien) erweitert. Im Rahmen einer Kooperation mit RISM wurden die Quellen aus dem Fürstenhaus Massimo durch Mitarbeiter des Projektes vollständig katalogisiert. Diese Datenbank kann durch die Arbeiten des Projektes einen Zuwachs von insgesamt ca. 10.200 Musikincipits verzeichnen kann, welche der Opernforschung zur Klärung zahlreicher Fragen zur Verfügung stehen. In beiden Bereichen hat das Projekt eigenständig zukunftsträchtige Methodiken und Vorgehensweisen entwickelt. Entgegen einer ursprünglichen Absicht wurde von der Publikation einer Monografie zur Oper der vor-rossinianischen Epoche Abstand genommen, da das Material vielmehr einzelne kürzere Veröffentlichungen zu disparaten Aspekten der Stilgeschichte bzw. zu verschiedenen Opern, Komponisten oder Kopisten nahelegte. Aufgrund der hohen Anzahl der Quellen sind zahlreiche Anwendungsperspektiven für die Opernforschung und diverse Folgeuntersuchungen denkbar und auch zu erwarten (etwa zum Werk von Pietro Alessandro Guglielmi). Um die Forschung in dieser Hinsicht weiter zu stimulieren bzw. der scientific comunity Gewicht und Bedeutung der Quellen besser zu vermitteln und bekannt zu machen, wäre eine Förderung zur Erstellung und Publikation ausführlicher kommentierter Quellenverzeichnisse im Rahmen eines weiterführenden Projektes mit Nachdruck zu empfehlen. Während des abgeschlossenen Projektes wurden eigenständige Initiativen zur Organisation und Konzeption von Round Tables bei diversen Kongressen durchgeführt und an der Herausgabe des Sammelbandes Analecta musicologica 50 (Umbruchzeiten in der italienischen Musikgeschichte. Kassel 2013) mit Beiträgen zahlreicher italienischer, deutscher und englischer Autorinnen und Autoren gearbeitet. Über den Verlauf des Projektes wurde mehrmals in den Notizen der Zeitschrift „Weltweit vor Ort“ der Max Weber Stiftung sowie im elektronischen Newsletter und in den Jahresberichten des DHI Rom berichtet.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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L’opera seria Traiano in Dacia (1807) – soggetto, stile e vocalità, in: Giuseppe Nicolini 1762–1842 (Kongressbericht Piacenza 2012), hrsg. von Patrizia Florio et al., Pisa 2012 (Quaderni del Conservatorio ›G. Nicolini‹ di Piacenza 2), S. 29-42
Roland Pfeiffer
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Alcuni aspetti della produzione teatrale buffa di Giuseppe Giordani, in: La figura e l’opera di Giuseppe Giordani. Atti del convegno internazionale (Fermo 2008), hrsg. von Ugo Gironacci und Francesco Paolo Russo, Lucca 2013, S. 497-524
Roland Pfeiffer
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Umbruchzeiten in der italienischen Musikgeschichte. Deutsch-italienische Round Table-Gespräche, hrsg. von Roland Pfeiffer und Christoph Flamm, Kassel 2013, 262 S. (= Analecta musicologica 50), ISBN 978-3-7618-2136-7
Roland Pfeiffer und Christoph Flamm (Hrsg.)
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L’esordio operistico di Duni sulle scene romane. Il Nerone (1735), in: I due mondi di Duni. Il teatro musicale di un compositore illuminista fra Italia e Francia (Kongressbericht Parma 2013), hrsg. von Paolo Russo, Parma 2014, S. 49-67
Roland Pfeiffer