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Von außen betrachtet - Die Auswirkungen internationaler Kommerzialisierung auf periphere Gesellschaften im Nordwesten Europas 1468-1712: Produktion, Handel und Konsum in Orkney und Shetland

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Frühneuzeitliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428990902
 
In der frühen Neuzeit entwickelte sich ein weltweites System kapitalistischen Handels bis ein Großteil der Welt in seinen Einfluss kam. Auch in Europa führte dies zu einer stärkeren Eingliederung der Randgebiete in das europäische Handelsnetz und verwandelte deren überwiegend auf den Eigenbedarf ausgerichteten Gesellschaften in weitgehend kommerzialisierte und überschussproduzierende Gesellschaften. Die Ausbreitung der Kommerzialisierung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften, weil die peripheren Gebiete Umfang und Art ihrer Produktion steigern mussten, aber auch importierte Waren diesen Gemeinschaften zur Verfügung stellen mussten, was die lokale Kultur und soziale Zurschaustellung beeinflusste. Dieses Projekt ist eine Mikrosttudie der Northern Isles of Scotland und untersucht die Einführung von Konsumgütern und deren Auswirkungen auf die Mechanismen von Produktion, Austauschs und Konsum. Es stellt die auf den deutschen Markt ausgerichtete, größtenteils fischproduzierende Ökonomie von Shetland der landwirtschaftlichen Ökonomie von Orkney gegenüber, die sich stärker an den Märkten in Norwegen und Schottland orientierte. Ein solches “Insellabor” ermöglicht es, die Transformation zur Kommerzialisierung sehr genau zu untersuchen, da die Vektoren, Mechanismen und Auswirkungen des Handels klar identifiziert werden können. Das Projekt konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1468 und 1712, welche den Übergang der Inseln von Norwegen nach Schottland und die Zeit des hansischen Handels auf den Inseln kennzeichnet, die für den Kommerzialisierungsprozess von entscheidender Bedeutung war. Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Schriftquellen, archäologische Untersuchungen an Land und unter Wasser einbezieht, sowie kleine Ausgrabungen von Handels- und Konsumerstandorten, Untersuchungen archäologischer Artefakte, Analysen biologischer Überreste, die auf Rohstoffproduktion hindeuten, und Untersuchungen von stehenden Gebäuden im Zusammenhang mit dem Handel einbezieht. Ein solcher Ansatz erlaubt eine Betrachtung der oft spärlichen schriftlichen Beweise und ermöglicht ein ganzheitliches Verständnis nicht nur des Handelsumfangs, sondern auch seiner materiellen Auswirkungen auf Produktion und Konsum. Dies ermöglicht eine umfassende Untersuchung der Handelsmechanismen selbst sowie der sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses Handels. Das übergeordnete Konzept dieses Projekts ist es nicht die Detailstudie eines kleinen Ortes darzustellen sondern eine Mikrostudie, die den Übergang vom Mittelalter in die moderne Welt beleuchtet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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