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Mittelalterliche Handschriften: „Erschließung und Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften. Liturgica und Chronica aus St. Katharinen (Hamburg), im Kontext ihrer Überlieferung“
Antragsteller
Professor Robert Zepf, seit 3/2020
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Mittelalterliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428932011
Gegenstand des Projekts an der SUB Hamburg sind insgesamt 52 Handschriften des 12.–18. Jhs., welche die mittelalterliche Situation in Hamburg und Norddeutschland dokumentieren. Davon sind dreizehn liturgische Kodizes des 15. und 16. Jhs. sowie sieben chronikalische Handschriften des 16.–17. Jhs. nicht erschlossen. Eine bislang ebenfalls nicht katalogisierte Handschrift des 18. Jhs. ist aus der Zeitkapsel einer Kirchturmspitze erhalten. Provenienzgeschichtlich stammen 17 Handschriften aus der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen, die Patronatskirche der Seeleute war. Diese z.T. mit Buchschmuck ausgestatteten Handschriften der Katharinenkirche sollen im Zentrum des Projekts stehen. Weitere 31 hier berücksichtigte liturgische Handschriften sind aus den Hamburger Hauptkirchen St. Jacobi und St. Petri sowie aus Streubesitz. Diese Kodizes dienen der komparatistischen Einordnung der liturgischen Handschriften aus St. Katharinen, wobei vier aus diesem Corpus kriegsbedingt bislang ebenfalls noch nicht katalogisiert sind. Die 17 Handschriften aus St. Katharinen sind weitgehend unerschlossen, so dass weder Genaueres über Inhalt und Gestaltung, noch über die Produktions- und Rezeptionsbedingungen bekannt ist. Nicht erfasst sind damit wichtige Informationen über Liturgie und Kultpflege sowie die Bedingungen der spätmittelalterlichen Buchproduktion in Hamburg als Stadt, in der mit wechselseitiger Einflussnahme des Domkapitels und des Klerus der fünf Hauptkirchen sowie handelsbedingt mit der Aufnahme fremder Einflüsse zu rechnen ist. Alle 52 Kodizes sollen für die Erschließungsarbeit des Projekts sowie für die begleitende und für die prospektiv geplante interdisziplinäre Forschung im Sinne der Schaffung einer konservatorisch unbedenklich nutzbaren Quellenbasis digitalisiert und online gestellt werden (CC BY-SA 4.0). Die Ergebnisse der Katalogisierung werden im Printmedium publiziert und in das Handschriftenportal eingespeist. Ein interdisziplinärer Workshop soll den Austausch mit der scientific community im Bereich der Liturgie-, Kunst-, Musik- und Kirchengeschichte sowie der Paläographie und Theologie ermöglichen. Zudem ist eine Ausstellung für die Information der interessierten Öffentlichkeit geplant, so dass die Ergebnisse insgesamt nachhaltig genutzt werden können. Summa summarum sollen im Zeitraum von zehn Monaten 21 Handschriften katalogisiert und alle 52 Handschriften des Projekts digitalisiert werden.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Petra Blödorn-Meyer, bis 3/2020