Detailseite
Die Rolle von Rotfüchsen in der Förderung der funktionalen Konnektivität des Toronto-Schlucht-Systems durch die städtische Matrix.
Antragstellerin
Tiziana A. Gelmi-Candusso, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428765259
In Städten lebende Rotfüchse (Vulpes vulpes) wurden bisher hauptsächlich aus epidemiologischen Gründen untersucht, sie spielen jedoch auch eine wichtige Rolle bei der Samenausbreitung. Samen, die von Füchsen aufgenommen werden, umfassen eine große Anzahl von Pflanzenarten und können so über weite Entfernungen und vor allem zwischen städtischen Grünflächen verbreitet werden. Das Toronto-Schluchten-System besteht aus Tälern und Wäldern, die durch die städtische Matrix verlaufen. Die Biodiversität in diesem Schluchtensystem sinkt in alarmierenden Raten, hauptsächlich durch das Ansiedeln nichtheimischer invasiver Arten. Rotfüchse könnten eine wichtige Rolle beim Einbringen von Saatgut in die Schluchten spielen, da sie in Gärten opportunistisch Früchte essen und Beute innerhalb der Schluchten jagen und so die durch den Menschen beeinflussten Grünflächen mit den Waldflächen der Schluchten verbinden. Ein besseres Verständnis wie Samen durch Rotfüchse verbreitet werden, könnte somit der Schlüssel zur Förderung von Landschaftsregeneration und zum Eindämmen der Verbreitung invasiver Arten sein. Bisher hat jedoch noch keine Studie die durch städtische Füchse verbreiteten Pflanzenarten untersucht, und es wurden auch noch keine Futtergebiete und Verbreitungsgebiete dieser Arten identifiziert. Daher möchte ich mit meiner Studie 1. die Bewegungsmuster des Rotfuchses innerhalb der städtischen Bereiche und ihre unterschiedliche Nutzung verstehen; 2. die verbreiteten Pflanzenarten und deren Verbreitungsmuster identifizieren und 3. die Distanzen über die Rotfüchse Samen verbreiten erforschen. Dazu werde ich GPS-Geräte verwenden, um kontinuierliche Bewegungen der Füchse zu verfolgen und Kotproben zu sammeln. Die städtischen Bereiche, werden anhand von Iso-Cluster-Kategorisierung der Bereiche in ArcGIS identifiziert. Mit einem Bayesian state-space model möchte ich die unterschiedliche Nutzung von Lebensräumen basierend auf Bewegungsmustern verstehen. Mit einem Netzwerk-basiertem Modell der Landschaftsdynamik wird die Landschaftskonnektivität basierend auf der Bewegung Fähigkeit des Rotfuchses erforscht. Samen werden durch Barcodierung identifiziert mithilfe von Standard-Barcode-Markern: rbcL, matK, ITS2. Die potenziellen Distanzen der Samenausbreitung werden mithilfe von Bewegungsdaten und Darmpassagezeiten geschätzt. Schließlich möchte ich mit dieser Arbeit beantworten, ob und in welchem räumlichen Umfang Rotfüchse städtische Grünflächen durch Samenaustausch verbinden, und ob das Saatgut, das sie verbreiten, invasive Arten umfasst, die das Toronto-Schluchten-System gefährden könnten oder lokale Arten verbreitet werden, die die natürliche Biodiversität im Schluchtensystem aufrechterhalten. Abhängig von der Habitatnutzung und der Rolle des Rotfuchses bei der Habitatgenerierung, können dann die Bewegungen der Tiere in bestimmten Stadtbereichen eingeschränkt oder gefördert werden. So können die Ergebnisse der Arbeit für das Landschaftsmanagement von großem Nutzen sein.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Kanada
Gastgeberin
Professorin Dr. Marie-Josée Fortin