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Sammlung und Nutzung persönlicher Informationen aus Unternehmensperspektive: Der Zusammenhang zwischen Privatsphäre, Wertschöpfung und Unternehmenserfolg

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 427806995
 
Die Privatsphäre von Individuen im Rahmen internetbasierter Dienste ist ein Thema von zentraler Bedeutung für die zunehmend digitalisierte Gesellschaft. Es mangelt jedoch an Forschung, welche die Herausforderungen im Umgang mit der Privatsphäre von Individuen aus der Perspektive wirtschaftender Unternehmen beleuchtet. Dies ist überraschend, macht man sich die Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf die Privatsphäre von Individuen und die zukünftige gesellschaftliche Rolle von Privatsphäre bewusst. Das geplante Vorhaben stellt einen ersten Schritt zur Schließung dieser Forschungslücke dar und kann einen Grundstein für weitere Studien in diesem vernachlässigten Gebiet bilden.Konkret soll das Spannungsfeld zwischen a) dem Schützen von Privatsphäre und b) der Wertschöpfung durch persönliche Daten von Individuen untersucht werden, in dem Anbieter internetbasierter Dienste agieren: Entscheidet sich ein solches Unternehmen für eine Erhöhung des Privatsphäreschutzes, kann dies auf Kosten seiner Wertschöpfung durch persönliche Daten gehen. Umgekehrt kann die unternehmerische Wertschöpfung durch persönliche Daten von Konsumentinnen und Konsumenten möglicherweise nur durch eine Einschränkung von deren Privatsphäre erreicht werden. Dieses Spannungsfeld stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar. Der sinnvolle unternehmerische Umgang mit diesem Spannungsfeld ist jedoch nahezu unerforscht.Mit dem Vorhaben sollen folgende Ziele erreicht werden:(1) Die Erarbeitung eines besseren Verständnisses des Spannungsfelds zwischen Privatsphäreschutz und Wertschöpfung durch persönliche Daten; (2) Die empirische Überprüfung der im Antrag formulierten „Balance-Hypothese“: Eine Balance zwischen Privatsphäreschutz und Wertschöpfung durch persönliche Daten wirkt sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus; (3) Die Überprüfung möglicher Einflüsse von Kontextfaktoren im Rahmen der oben genannten "Balance-Hypothese".Zu diesem Zweck sollen zwei aufeinander aufbauende Studien durchgeführt werden. Zunächst soll in einer qualitativen Studie ein grundlegendes Verständnis für die Natur und Facetten des Spannungsfelds und eine Konzeptualisierung diesbezüglich erarbeitet werden. Außerdem sollen im Rahmen dieser qualitativen Studie Vorarbeiten für die zweite Studie durchgeführt werden. In dieser zweiten, quantitativen Studie sollen anschließend die „Balance-Hypothese“ und Einflüsse möglicher Kontextfaktoren statistisch getestet werden.Die Ergebnisse der Studien sollen in international führenden Fachzeitschriften publiziert werden und sollen so zukünftiger Forschung als Grundlage und Ausgangspunkt dienen. Außerdem kann ein besseres Verständnis des oben genannten Spannungsfelds als wichtige Basis für das strategische Handeln von Unternehmen im Zeitalter von datenbasierter Wertschöpfung und Privatsphärebedenken dienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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