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Koordinationsfonds
Antragstellerin
Professorin Dr. Ina Danquah, seit 12/2021
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409670289
Die vorgeschlagene Forschungsgruppe adressiert das wachsende Public Health-Problem zunehmender Krankheitslast als Folge des Klimawandels. Bislang gab es nur wenig gemeinsame Anstrengungen der Gesundheits-, Klima-, und Sozialwissenschaften, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit zu ermitteln. Besonders für die gefährdeten Bevölkerungsgruppen in sub-Sahara Afrika wurde diese Frage kaum erforscht, obwohl die ländliche Bevölkerung dort stark vom Klimawandel betroffen ist und die geringste Anpassungskapazität aufweist. Dieser Subkontinent sieht sich der unbeendeten Aufgabe gegenüber, Unterernährung und Infektionskrankheiten mit all ihren negativen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen zu bekämpfen. Gleichzeitig haben nicht-übertragbare Erkrankungen in sub-Sahara Afrika erheblich zugenommen, so dass deren Versorgung nun um die limitierten Ressourcen der dortigen Gesundheitssysteme konkurriert. Bis heute sind die zusätzlichen Auswirkungen des Klimawandels auf drei dieser Hauptkrankheiten in Afrika nur unzureichend bekannt: kindliche Unterernährung, Malaria und kardio-vaskuläre Störungen. Diese Forschungsgruppe hat daher die Zielstellungen i) kausale Pfade zu bestimmen von Wetterveränderungen über hydrologische, landwirtschaftliche und ökonomische Faktoren bis zu Unterernährung, Malaria und Hitzestress bei definierten ländlichen Bevölkerungen in Burkina Faso und Kenia, ii) zukünftige Entwicklungen entlang dieser Pfade vorauszuberechnen, iii) die Effektivität, die sozio-ökonomischen Kosten und die Projektionsveränderungen zu ermitteln für vielversprechende, klimaspezifische Anpassungsstrategien, iv) die historischen und vorausgesagten Szenarien von der lokalen auf die nationale Ebene zu erweitern, und letztlich v) weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels und seiner gesundheitlichen Langzeitfolgen zu identifizieren. Für den Erfolg der Forschungsgruppe bündeln zwei exzellente Forschungszentren ihre Kräfte in Gesundheitswissenschaften und in Klimaforschung und arbeiten zusammen mit fachkundigen akademischen Institutionen: Das Heidelberg Institut für Global Health (HIGH), das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und ihre langjährigen Partner in Burkina Faso und Kenia bieten das benötigte Spektrum von Fachwissenschaftler_innen aus Public Health, Ernährung, Physiologie, Klimaforschung, Ökonomie und Politikwissenschaft. Dieses Nord-Süd-Netzwerk wird konzeptionelle und technische Herausforderungen meistern, um das komplexe Zusammenspiel zwischen Klimawandel, intermediären biophysischen Faktoren und Gesundheit besser zu verstehen. Dadurch wird diese Forschungsgruppe einen essentiellen Wissensbeitrag leisten zur Entwicklung effektiver und effizienter klimaspezifischer Anpassungsstrategien für sub-Sahara Afrika. In einer globalisierten Welt tragen derartig sachkundige Anpassungsmaßnahmen zu Bevölkerungsgesundheit, gesellschaftlichem Wohlstand und politischer Stabilität bei.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Rainer Sauerborn, Ph.D., bis 11/2021