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Hinter den Kulissen des arktisch-alpinen “Greenings” – Implementierung eines Multi-Parameter Ansatzes zur Abschätzung der steuernden Faktoren der raum-zeitlichen Variabilität des Zwergstrauchwachstums

Antragsteller Professor Dr. Jörg Löffler, seit 1/2020
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Physische Geographie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426704576
 
Das beobachtete „Greening“ arktisch-alpiner Regionen wird insbesondere durch eine Zunahme der Phytomasse von Zwergsträuchern hervorgerufen und lässt fundamentale Auswirkungen auf lokaler bis globaler Ebene erwarten. In diesem Kontext ist es essentiell, die Treiber und funktionalen Zusammenhänge hinter den derzeitigen Mustern der Primärproduktion und Phytomasse zu kennen. Dementsprechend fokussieren aktuelle Studien zwar auf die Mechanismen hinter der zunehmenden Phytomasse und der damit verbundenen Ausweitung der Zwergsträucher, allerdings basieren sie häufig auf fernerkundungsgestützten, eher grobskaligen Analysen gesamter Biome oder Regionen. Dabei bleibt sowohl die kleinräumige Heterogenität gerade alpiner Regionen als auch der eigentliche, ökophysiologisch bedingte Wachstumsprozess der Zwergsträucher als solches unberücksichtigt. Es fehlen somit Ansätze, die der kleinräumigen Heterogenität arktisch-alpiner Regionen bei der Erfassung und Erklärung des Wachstums von Zwergsträuchern gerecht werden. Das vorgestellte Forschungsvorhaben zielt dementsprechend auf eine räumlich wie zeitlich hochauflösende ökologische Interpretation der Wachstumsdynamik der verholzenden Hochgebirgsvegetation entlang mikrotopographischer und altitudinaler Gradienten im alpinen Raum. Dazu soll im mittelnorwegischen Gebirgsraum ein methodischer Ansatz verfolgt werden, der u.a. erstmals systematisch das Dickenwachstum zweier charakteristischer Zwergstraucharten entlang höhenwärtiger wie mikro-topographischer Gradienten kontinuierlich mittels Dendrometern erfasst und zu einer Vielzahl an standörtlichen Parametern in Beziehung setzt. Durch die Kopplung an eine bereits etablierte Forschungsinfrastrukur zur Erfassung der thermischen und hygrischen Standortbedingungen wird so zunächst eine klassische Jahrring-basierte Dendroökologie ermöglicht, während die zeitlich hochaufgelösten Dendrometermessungen zusätzlich die Möglichkeit eröffnen, die Lücke in der Kausalkette zwischen der kurzzeitig ökophysiologisch getriggerten Zellteilung und -erweiterung einerseits und der über die Wachstumsperiode integrierenden Jahrringbreite anderseits zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Privatdozent Dr. Roland Pape, bis 12/2019
 
 

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