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Entwicklung von Weiterbildungsinteressen durch formative Leistungsbewertung

Subject Area Education Systems and Educational Institutions
Term from 2007 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 42553760
 
Final Report Year 2008

Final Report Abstract

Als zentrale Ergebnisse des Projekts „Entwicklung von Weiterbildungsinteressen durch formative Leistungsbewertung" können festgehalten werden: Im Prozess der kommunikativen Validierung ist eine Kategorien-Schärfung für eine handlungsorientierte Interessentheorie gelungen, die für Folgeprojekte von Bedeutung ist. Die Instrumente „Gestaffelte Videoanalyse" und „Fragebogen Weiterbildungsinteresse (FSl-W)" wurden entwickelt, erprobt und optimiert. Die qualitativen Ergebnisse zeigen trennbare Phasen der Interessegenese (Latenz, Expansion, Kompetenz), jedoch eher zaghafte Übergänge der Befragten in die jeweils nächste Phase. Die quantitativen Ergebnisse zeigen im Längsschnitt der Einzelpersonen deskriptive Unterschiede in beide Richtungen (erhöhtes oder absinkendes Interesse). In der Summe sind die Unterschiede nicht signifikant. Das Ergebnis ist ernüchternd, findet allerdings seine Entsprechung in den Studien der Schul- und Berufsschulforschung: Auch hier zeigen die Befunde überwiegend sinkende Interessen. Weiterführender Forschungsbedarf besteht hinsichtlich der pragmatischen Ebene von Interessen, die dem Subjekt bewusst sind oder die es sich leicht bewusst machen kann, sowie habitueller Interessen. Sie entspringen den Distinktionsinteressen der jeweiligen Klasse und sind derart inkorporiert, dass ihr einstiger Erwerb vergessen wird. Hier sehen wir Ansatzpunkte für zukünftige Forschungsvorhaben. Notwendig sind außerdem mehrjährige Längsschnitte und zeitintensivere Videostudien. Dabei müssen die qualitativen Arbeiten bis auf Weiteres noch Vorrang haben, weil die Theorielage hinsichtlich der Interessegenese Enwachsener noch nicht differenziert genug ist, um quantitative ertragreiche Analysen zu erlauben. Im Projektverlauf waren einige Änderungen nötig. Erstens waren die Abstände zwischen Eingangs- und Ausgangserhebung teils zu kurz. Daher haben wir mit zwei längerfristigen Erhebungen begonnen. Zweitens sollte die Ausgangsvideografie eher in längerer, vertiefender Interviewform verlaufen. Die hier erprobte Kurzform zeigt zwar gut kategorisierbare Ergebnisse, genügt aber nicht zur Erschließung von Handlungsgründen. Ein für uns überraschendes Ergebnis der qualitativen Erhebung ist, dass insgesamt von einer Entwicklung der Interessen z.B. von einer Latenzphase zu einer Kompetenzphase nicht die Rede sein kann. Die Befragten befinden sich in der Latenz- oder Expansionsphase, in der sie ihre Kenntnisse vertiefen und verallgemeinern. Die Kompetenzphase erreichen sie nicht.

Publications

  • Interessegenese, Motivation und Weiterbildung. Innovationskreis Weiterbildung (Ahlen, November 2007)

  • (2009): Entwicklung von Weiterbildungsinteressen. In: Report-Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, Heft 1/2009
    Grotlüschen, Anke; Krämer, Judith
 
 

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