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Langzeitverlauf Ambulanter Assessment (AA-) Phänotypen und ökologische Validierung kognitiver Prozesse bei Patienten mit rezidivierender Depression
Antragstellerin
Professorin Dr. Christine Kühner
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424724133
Die Kombination intensiver wiederholter längsschnittlicher Messungen von Alltagserleben (Bursts) auf der Mikroebene mit Hilfe des Ambulanten Assessments (AA) und krankheitsbezogener Merkmale auf der Makroebene im Rahmen von Längsschnittsstudien wird in jüngster Zeit als wichtiger innovativer Ansatz für die dynamische Modellierung psychischer Störungen betrachtet. Die Anwendung entsprechender Measurement Burst Designs für die Modellierung von Charakteristika von Krankheitsverläufen stellt dabei in der klinischen Forschung jedoch ein Novum dar. Dies soll in der vorliegenden Studie an Personen mit rezidivierender Depression (n=60), für die aus einer früheren Studie bereits zwei AA-Messphasen vorliegen, im Rahmen eines 5-Jahres Follow-UP Bursts realisiert werden. Mit dem geplanten Projekt sollen erstmals wichtige Erkenntnisse zur Stabilität und Veränderung von affektiven, kognitiven und psychoendokrinologischen Merkmalen und Prozessen auf der Mikroebene (AA-Phänotypen) und deren Einflussfaktoren auf unterschiedlichen Zeitebenen gewonnen und Beziehungen zwischen kurzfristigen und längerfristigen Prozessen im Krankheitsverlauf und darauf bezogene interindividuelle Unterschiede analysiert werden. Umgekehrt sollen entsprechende AA-Phänotypen auch in ihrer Funktion als Prädiktoren für den klinischen Krankheitsverlauf auf der Makroebene untersucht werden (Teilstudie 1).Zum anderen gewinnen Zusammenhänge von psychischen und physiologischen Prozessen im Alltag mit exekutiven Kontrollfunktionen und spontanen Gedanken im Resting State, beides erhoben in standardisierten Laborsituationen, im Kontext psychischer Störungen zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen des geplanten Projekts werden Zusammenhänge zwischen Dimensionen von a) exekutiven Kontrollprozessen (updating, inhibiting, shifting) und b) spontanen Gedanken im Resting State, erfasst im Labor, mit momentanen kognitiven (Mindwandering, Rumination), affektiven und physiologischen Prozessen (Cortisolausschüttung) im Alltag bei Patienten mit rezidivierender Depression (n=60) und gesunden Kontrollen (n=60) untersucht. Über Mediationsmodelle sollen schließlich spezifische kognitive Pfade (momentane kognitive Prozesse) identifiziert werden, über die Labordimensionen exekutiver Kontrollprozesse und spontaner Gedanken im Resting State mit Stimmung und Cortisolaktivität im Alltag verknüpft sind (Teilstudie 2). Beide Teilstudien sind über Burst 3 für Teilstudie 1 miteinander verknüpft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweden
Mitverantwortliche
Professor Dr. Ulrich Ebner-Priemer; Professor Dr. Florian Schmiedek
Kooperationspartner
David Marcusson-Clavertz, Ph.D.