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Die Donau lesen. (Trans-)Nationale Narrative im 20. und 21. Jahrhundert

Antragstellerin Dr. Olivia Spiridon
Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424340365
 
Ziel des Projektes ist, identitätsbildende Narrative über die Donau im 20. und 21. Jahrhundert unter kulturwissenschaftlichen Aspekten zu erforschen. Gegenstand der Untersuchung sind Bild- und Textmedien, in denen die Donau für bestimmte soziale Gemeinschaften Gestalt annimmt und zur Identifikationsfläche wird: literarische Texte, Fotografien und Filme. Diese werden sowohl auf ihre narrative Eigenlogik hin analysiert als auch – in einem zweiten Schritt – auf transmediale Zusammenhänge und transkulturelle Übersetzungen. Zwei Forschungsstätten arbeiten dabei eng zusammen: die Österreichische Akademie der Wissenschaften/Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (Wien) und das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (Tübingen). Darüber hinaus kooperiert das Projekt mit renommierten Forschungsstellen anderer Donaustädte (Bratislava, Novi Sad und Bukarest).In dem Forschungsprojekt steht nicht die Flusslandschaft an sich, sondern der Zusammenhang von Landschaft, Erzählung und Identität im Fokus. Erforscht wird, wie Erzählungen dem Fluss Bedeutungen zuschreiben und diese für unterschiedliche Identitätsentwürfe fruchtbar machen. Wir gehen davon aus, dass die Donau nicht in eine, sondern in verschiedene, bekannte und weniger bekannte – transnational, national, regional ausgerichtete – Erzählungen eingefangen wird und dass diese Narrative miteinander verwoben sind, gelegentlich sogar als Übersetzungen oder Aktualisierungen anderer Stromnarrative verstanden werden können. In dem dezidiert transnational und interdisziplinär angelegten Projekt kommen avancierte kulturwissenschaftliche Forschungsansätze und Instrumentarien zum Einsatz wie etwa jene der kulturellen Narratologie und der kulturwissenschaftlichen Raumtheorie. Diese Theorien ermöglichen einerseits ein medienübergreifendes Verständnis von Erzählungen und die Erforschung ihrer kulturellen Funktion, andererseits die Unterscheidung zwischen physischen und sozialen Aspekten des Raumes. Die Untersuchung erfolgt in zwei Arbeitsphasen, von denen die erste der medienspezifischen Sammlung und Sichtung von Material (Fotografie, Text und Film) in Bibliotheken, Foto- und Filmarchiven sowie dessen Analyse und Kontextualisierung dient, während in einem Teilprojekt zur Vojvodina die Überlagerungen und Überschneidungen von Erzählungen an bestimmten geografischen Schnittpunkten untersucht werden. In der zweiten Arbeitsphase werden die verschiedenen Teilbereiche miteinander verzahnt, transmediale Verbindungen hergestellt und Fallbeispiele ausgearbeitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Mitverantwortlich Professor Dr. Reinhard Johler
 
 

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