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Herkunft und tektonometamorphe Entwicklung der Uppermost Unit (Externe Helleniden, Kreta)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423521329
 
Kreta befindet sich in einer Fore-Arc-Position oberhalb der nach N abtauchenden Afrikanischen Lithosphärenplatte. Ein solches Setting war seit dem Präkambrium mehrfach gegeben, was durch mindestens zwei Suturzonen belegt ist. Die Pindos-Sutur trennt die unmetamorphe Pindos-Einheit von der überlagernden ‚Uppermost Unit‘, die aus unterschiedlichen Teildecken (Arvi, Vatos, Miamou, Spili, Preveli, Asteroussia) besteht, welche sich signifikant im Alter sowie im Typ und Grad der Metamorphose unterscheiden. Während eine Zuordnung der Uppermost Unit zu den Internen Helleniden unumstritten ist, ist eine Herkunft aus der Pelagonischen Zone – wie vielfach angenommen – nicht vereinbar mit (1) mitteljurassischen Ophiolithen der Spili-Decke, (2) oberjurassischen Blauschiefern in der Preveli-Decke und (3) campanischen Arc-Type-Granitoiden in der Asteroussia-Decke. Solche Gesteine fehlen in der Pelagonischen Zone, sind jedoch verbreitet in der Vardar, Serbomacedonischen und Rhodope-Zone. Die wesentlichen Ziele des hier vorliegenden Projektes sind die Überprüfung einer solchen Herkunft sowie die Rekonstruktion des Pfades, auf dem sich die Decken bewegt haben. Hierzu sollen die Teildecken der Uppermost Unit mit möglichen Herkunftsgebieten hinsichtlich Alter, Abkühlgeschichte und tektonometamorpher Entwicklung verglichen werden. Gegenwärt jedoch liegen diesbezüglich nur wenige Daten vor. Aus diesem Grund sollen die folgenden Untersuchungen an Gesteinen der Uppermost Unit durchgeführt werden: (1) Mikroskopische, EBSD, µCT und Mikrosonden-Analysen von Gesteinen der Vatos- und Spili-Decke hinsichtlich Deformationsmikrogefüge, finitem und inkrementellem Strain sowie der Kristallisations/Deformations-Relationen zur Rekonstruktion der tektonometamorphen Entwicklung und der Kinematik während der Deckenplatznahme; (2) U-Pb Datierungen von synkinematischen fluidkontrollierten Mineralen (Calcit, Prehnit, Epidot) auf Gängen, Druckschatten und Streckungsfasern, zur Datierung der Deformation; (3) U-Pb Datierung von metamorphem Aragonit zur Ermittlung des Alters der HP-LT Metamorphose der Preveli-Gesteine; (4) U-Pb-Datierungen von Zirkonen und Titaniten zur Ermittlung des Protolith- und Metamorphosealters der Preveli-Blauschiefer; (5) U-Pb-Datierungen von detritischen Zirkonen zur Bestimmung der Herkunft der Metasedimente der Asteroussia-, Vatos- und Preveli-Decke.Die neuen Ergebnisse werden für all jene von Interesse sein, die sich mit der alpidischen Geodynamik des östlichen Mittelmeerraumes befassen. Sie werden dazu beitragen, die Herkunft und die tektonometamorphe Entwicklung der Uppermost Unit zu ermitteln, ohne die eine zuverlässige Rekonstruktion der posttriassischen paläogeographischen Entwicklung des östlichen Mittelmeerraumes nicht möglich ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Griechenland
Kooperationspartner Professor Dr. Paris Xypolias
 
 

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