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Interpretation von Räuberspuren an Seeigel Skeletten: Erforschung der Evolution von Räuber-Beute Systemen in ökologisch wichtigen Gruppen

Antragsteller Dr. Tobias Grun
Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Paläontologie
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423142648
 
Seeigel sind wichtige Bestandteile bentischer Lebensgemeinschaften, vorallem die irregulären Vertreter aus der Ordnung der Clypeasteroida und Spatangoida haben in den Seichtwassergebieten eine wichtige ökologische Rolle: diese Detritus fressenden Seeigel beeinflussen ihren Lebensraum indem die die oberen Sedimentschichten kontinuierlich umwälzen und diese so mit Sauerstoff anreichern. Damit schaffen sie einen Lebensraum für andere infaunal lebende Organismen. Clypeasteride und spatangide Seeigel sind darüber hinaus ein wichtiger ökologischer Faktor, da sie einen grundlegenden Stellenwert in der Nahrungskette besitzen. So sind diese Seeigel ein Hauptbestandteil der Nahrung vieler wirbel- und wirbelloser Tiere in den Flachwasserbereichen. Trotz ihrer ökologischen Bedeutung und ihres sehr guten Erhaltungspotentials sowohl in heutigen Lebensräumen als auch im Fossilbeleg, sind diese Seeigelgruppen wenig erforscht. Das begrenzte Wissen über die Seeigel-Räuber Beziehungen erschwert auch das Verständnis der ökologischen Bedeutung Lebensgemeinschaften in modernen Ökosysteme und die Beurteilung biotischen Interaktionen durch die evolutionäre Geschichte dieser Organismen.Das geplante Projekt hat das Ziel Seeigel Gesellschaften in Flachwasserbereichen von tropischen und subtropischen Klimazonen zu untersuchen, dies soll mit dem Hinblick auf (1) Räuber und Beute Spektrum, (2) Räuberspuren, und (3) Räuberpopulations Modellierungen aufgrund von in dem Seeigelskelett hinterlassenen Räuberspuren geschehen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes bildet die Identifikation, Wiedererkennung und Interpretation von Räuber-Seeigel Zusammenhängen. Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen es ermöglichen, die ökologische Rolle dieser Seeigel besser zu beurteilen und eine zuverlässige Erforschung makroevolutionärer Prozesse biologischer Interaktionen von Seeigeln voranzutreiben. Darüberhinaus erlauben die Untersuchungen von Räuberspuren in Seeigelskeletten auch die Erforschung von kryptisch lebeneden Räubern, welche in heutigen Lebensräumen sonst schwer zu beobachten sind. Auch erlaubt dieser Ansatz die Erforschung von Räubern, welche aufgrund ihres schlechten Erhaltungspotenziales im Fossilbeleg nicht anzutreffen sind. Die hier geplante Grundlagenforschung bildet die Basis für unabhängige, Seeigel basierende Methoden zweier konzeptueller Hypothesen: der „Eskalationshypothese“ und der „Marin mesozoischen Revolutionshypothese“, welche ursprünglich für Mollusken entwickelt wurde.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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