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"Architecture Transformed" – Architekturprozesse im digitalen Bildraum

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421172455
 
Produktion und Begriff der Architektur werden nicht nur durch ihre technisch-konstruktive Seite, sondern ebenso durch ihre visuelle Repräsentation geprägt. Bereits der Entwurf eines Gebäudes erfolgt mittels unterschiedlicher bildnerischer Verfahren. Von der ersten Konzeption als Skizze, über die modellhafte Präsentation im Wettbewerb bis hin zur gestalteten Repräsentation zu Zwecken der Kommunikation und Vermarktung werden seit jeher Verfahren der visuellen Modellierung und der bildlichen Repräsentation eingesetzt – von der Zeichnung, über das gebaute Modell bis zur Fotografie. Mit den seit den 1980er Jahren sich etablierenden digitalen Technologien zum Entwurf und zur visuellen Repräsentation von Architektur (Computer Aided Design) kommt es hierbei zu tiefgreifenden Veränderungen, indem sich grundlegend neue Möglichkeiten zur Verknüpfung von technischem Entwurf und bildlicher Wiedergabe (Computerrendering bis hin zu virtueller Fotografie) ergeben. So ermöglichen digitale Planungsverfahren eine kontinuierliche Herstellung von Visualisierungen, unterschiedliche Perspektiven und effektvolle Ausgestaltungen des Erscheinungsbildes für die unterschiedlichsten Zwecke und Gelegenheiten. Realistisch wirkende Darstellungen werden bereits in den frühen Phasen des Entwurfs möglich, zugleich lassen die rechnerischen Kapazitäten moderner Computer neue Konstruktionen realisierbar erscheinen, wodurch die Konzeption von frei geformten, gleichsam vom Erscheinungsbild und nicht von elementaren tektonischen Bedingungen her bestimmten Gebilden aus dem Bereich des bloß Phantastischen und Visionären befreit erscheint.Das Projekt unternimmt es, diese hier skizzierten, wesentlich prozessualen Zusammenhänge in Entwurf und Visualisierung in der Phase des Übergangs von den analogen zu den digitalen Planungs- und Darstellungsverfahren – d.h. zwischen 1980 und den 2000er Jahren – zu untersuchen. Ziel ist es, in exemplarischen Studien zum Einsatz und zur Verwendung der neuen Werkzeuge und ihrer visuellen Produkte (Bilder) zum einen aus kunsthistorisch-medienkritischer Perspektive, zum anderen vom produktionsästhetischen Standpunkt der Architektur- bzw. Architekturbildproduktion zu bestimmen, wie das ‚digitale Bild‘ Begriff und Produktion von Architektur verändert hat. An zwei Arbeitsstellen in Marburg und in Cottbus werden einerseits Untersuchungen zur Geschichte der visuellen Repräsentation in prominenten Architekturzeitschriften vorgenommen und die Diskussion um „digitale Architektur“ in den verschiedenen Facetten, u.a. am Beispiel der sog. Blob-Architektur, aufgearbeitet. Andererseits wird exemplarisch die Entwicklung und Verwendung von CAD-Programmen aufgearbeitet, um deren Möglichkeiten zur Produktion digitaler Architekturbilder zu erkunden. Schließlich soll auf dieser Grundlage erörtert werden, ob und inwiefern heute von ‚digitaler Architektur‘ gesprochen werden kann oder muss und welchen Anteil an diesem womöglich neuen Begriff von Architektur das ‚digitale Bild‘ hat.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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