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Risiken und Chancen des Alleinlebens (RIKSCHA)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421146155
 
Immer mehr Menschen in Deutschland leben allein. Im Jahr 2016 waren es 16,4 Mio. Personen, was etwa 20% der Bevölkerung entspricht. Alleinleben ist mit erheblichen Risiken, aber auch mit Chancen verbunden. Auf der einen Seite müssen Alleinlebende ein erhöhtes Risiko für soziale Isolation bewältigen, auf der anderen Seite können sie einen stark individualisierten Lebensstil pflegen. Mit dem Projekt RIKSCHA (Risks and Chances of Living Alone) soll die Frage beantwortet werden, unter welchen psychologischen Bedingungen Alleinleben in der heutigen Zeit gelingen kann. Dabei wird berücksichtigt, dass Alleinleben eine vielschichtige Lebensform ist: Beispielsweise können Alleinlebende sich bewusst dafür entscheiden oder unfreiwillig allein leben. Ferner können sie einen Partner haben oder Single sein, und schließlich können sie dauerhaft oder nur vorübergehend allein leben. Das Projekt wird von der Annahme geleitet, dass Alleinleben mit hohem Wohlbefinden einhergehen kann, wenn grundlegende soziale Motive (nach Affiliation, Intimität, Unabhängigkeit und Alleinsein) beziehungsspezifisch, d.h. in unterschiedlichen Beziehungskontexten wie Familie, Freundschaft und ggfs. Partnerschaft, erfüllt werden können. In einer Längsschnittstudie über einen Zeitraum von zwei Jahren soll eine heterogene Stichprobe von Alleinlebenden im mittleren Erwachsenenalter (zwischen 35 und 60 Jahren) zu jeweils drei Messzeitpunkten detailliert zu ihren sozialen Motiven und persönlichen Beziehungen innerhalb ihrer sozialen Netzwerke befragt werden. Darüber hinaus führen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein dreiwöchiges Netzwerktagebuch, um Einblick in die alltäglichen Prozesse ihrer persönlichen Beziehungsgestaltung zu gewähren. Das Projekt soll erstens Erkenntnisse über grundlegende Prozesse der Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklung im mittleren Erwachsenenalter ermöglichen. Zweitens sollen Antworten auf wichtige gesellschaftliche Fragen in Zeiten beschleunigten demografischen Wandels mit einer wachsender Zahl Alleinlebender beigesteuert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Marcus Mund
 
 

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