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Reflexive Entscheidungs- und Spieltheorie

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420094936
 
Die Figur des homo oeconomicus, expliziert in der modernen Entscheidungs- und Spieltheorie, prägt weite Teile unserer Sozialwissenschaften. Diese Theorien werden als ein im Kern vollständiges normatives Ideal angesehen und sind daher kritischer Bezugspunkt von Verhaltens-, Psycho- und Neuroökonomie, die die empirischen Unzulänglichkeiten dieser Theorien überwinden wollen. Im Widerspruch zu diesem Mainstream hält das vorliegende Projekt die Entscheidungs- und Spieltheorie für normativ unzulänglich und will daher das normative Bild des homo oeconomicus verbessern und damit auch die Ansatzpunkte empirischer Kritik verschieben. Das Projekt leistet dies, indem es den ,reflexiven Aufstieg' in aller formalen Strenge konzeptualisiert und theoretisiert. Demzufolge denkt eine Person nicht nur über ihre möglichen Handlungen und deren möglichen Wirkungen nach, sondern auch über ihre möglichen (zukünftigen) Entscheidungssituationen, die diese Handlungen bedingen. Das führt zu einer Systematisierung der dynamischen Entscheidungstheorie, zu einer systematischen Behandlung von Selbstbindungsphänomenen und insbesondere zu einem neuen grundlegenden Gleichgewichtsbegriff in der Spieltheorie, der eine Neubehandlung von Kooperation und in der Tat eine Vereinheitlichung von non-kooperativer und kooperativer Spieltheorie verspricht.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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