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Der politische Mörike und seine radikalen Freunde
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Gaier
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420036873
Eduard Mörike (1804 - 1875) wird in der Öffentlichkeit und bis in die jüngste Forschung als der idyllische Landpfarrer von Cleversulzbach im schwäbischen Unterland betrachtet. Dieses Buch weist erstmals nach, dass sämtliche Erzählungen, Dramen, viele Gedichte und Briefe hochpolitisch sind. Ziel der politischen Satire sind die württembergischen Könige Fiedrich I. (reg. 1806 - 1816) und Wilhelm I. (reg. 1816 - 1864). Der erstere hatte die württembergische Verfassung aufgehoben, die seit 1514 eine konstitutionelle Monarchie und wesentliche Rechte für die Württemberger garantierte; der zweite war wegen LaFlèche, einer seiner vier gleichzeitig gepflegten Mätressen, für den Tod der Königin Katharina Pawlowna verantwortlich, die in den Hungerjahren 1816/17 unendlich viel Gutes für das Land getan hatte. Mörike musste verdeckt schreiben, weil Wilhelm I. keine Kritik an seiner Person und Regierung duldete und wegen politischer Umtriebe von Mörikes Bruder Karl die ganze Familie Mörike seinem Geheimdienst zu besonderer Beobachtung empfohlen hatte. Während der zum Glück nichts merkte, hatten auf jeden Fall Mörikes radikale Freunde ihre Freude daran - 9 längere und 18 kürzere Biographien bedeutender radikaler Württemberger schließen den Band ab. (ausführlicher in der englischen Version)
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen