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Die Beurteilung intrakranieller arterieller Kollateralen und der venösen Mikrozirkulation in Hinblick auf den Infarktverlauf bei Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall und endovaskulärer Thrombektomie mit Machine Learning Modellen
Antragsteller
Privatdozent Dr. Tobias Djamsched Faizy
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411621970
Der akute ischämische Schlaganfall (AIS) ist definiert als Störung des Blutflusses des Gehirns, bedingt durch den Verschluss eines hirnversorgenden Gefaessees und den nachfolgenden Sauerstoffmangel des Hirngewebes. Alle AIS-Behandlungen zielen darauf ab, den Blutfluss zum Gehirn wiederherzustellen. Die intravenöse Thrombolyse (tPA) ist seit über zwei Jahrzehnten die vorherrschende Behandlung des AIS. In jüngster Zeit wurde eine minimal-invasive Operation namens Thrombektomie etabliert, um das Blutgerinnsel effektiv aus der Arterie im Gehirn zu entfernen. Zur Evaluierung der Behandlungsoptionen müssen das Hirngewebe und seine Durchblutung mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie untersucht werden. In der Bildgebung zeigen Patienten mit einer großen Menge an rettbarem Gewebe in der Regel ausgeprägte Gefäße, die als intrakranielle Kollateralen (IC) bezeichnet werden. IC sind untergeordnete Umgehungskreislaeufe und robuste ICs können die Gewebedurchblutung zu ansonsten kritisch unterversorgten Hirnarealen vorübergehend aufrechterhalten. Allgemein wird die Gewebedurchblutung durch den Zufluss von arteriellem Blut in das Hirngewebe und dessen Abfluss in die Hirnvenen gesteuert. Die meisten Studien untersuchen die arterielle Komponente dieses Systems; wenig ist jedoch über die drainierende venöse Seite bekannt. Die Bestimmung des venösen kortikalen Blutflusses von AIS-Patienten mag die Gesamtqualität der Gewebedurchgblutung besser widerspiegeln, da es den Blutfluss nach dem Passieren des Hirngewebes darstellt. Es wäre wünschenswert, den Status der mikrovaskulären venösen Perfusion mittels medizinischer Bildgebung beurteilen zu koennen, um so wichtige Informationen über die zerebrale Pathophysiologie während des AIS zu Erlangen. Eine weitere kritische, ungelöste Frage ist, ob unterschiedliche medizinische Behandlungsansätze Auswirkungen auf die Robustheit der venösen Mikrozirkulation und das Behandlungsergebnis haben würden. Wir haben eine enge internationale Zusammenarbeit zwischen der Stanford University (USA) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Deutschland) aufgebaut und eine der größten prospektiv-gefuehrten AIS-Datenbanken von derzeit 650 Patienten generiert, die mit tPA und Thrombektomie behandelt wurden. Wir planen, das mikrovaskuläre Durchblutungssprofil bei AIS-Patienten mittels multiparametrischer CT und MRT zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der venösen Abflussmikrozirkulation liegt. Wir wollen untersuchen, ob eine robuste, kortikale venöse Mikrozirkulation durch die intravenöse Thrombolyse beeinflusst wird und ob dieser Parameter das Patientenoutcome beeinflusst. Unsere Ergebnisse werden das Verständnis der zerebralen mikrovaskulären Pathophysiologie während der AIS verbessern, und wir sind bestrebt, zu einer besseren individuellen Behandlungsauswahl und einer verbesserten medizinischen Versorgung beizutragen, um das klinische Ergebnis für Schlaganfallpatienten zu optimieren.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA