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Dynamik von Resilienz in der Lebenskrise: Interdisziplinäre Begriffsklärung und Operationalisierung

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348851031
 
Der Resilienzbegriff hat in der psychologischen und medizinischen Forschung seit seiner Prägung durch E. Werner (1977) zu einer Fülle an Studien und Modellen geführt. Während fachübergreifende Ansätze von klinischer Forschung und Neurobiologie entwickelt wurden, steht ein Brückenschlag zu Resilienzkonzepten aus der Geisteswissenschaft bisher noch aus. Im vorliegenden Teilprojekt soll auf der Basis einer Übersicht über und Analyse von bestehenden Resilienztheorien in einem strukturierten Prozess mit allen beteiligten Expert_innen in der Forschergruppe eine neue, dem interdisziplinären Ansatz entsprechende Resilienzdefinition erarbeitet werden. Diese soll insbesondere die Kritik an einem an persönlicher Optimierung orientierten Resilienzkonzept aufnehmen, Aspekte des Aushaltens und Gestaltens von Ohnmacht, Angst und Sorge in der Krise fokussieren und die Bedeutung von Spiritualität einbeziehen.Ausgehend von der theoretischen Ebene soll dann ein Resilienzmodell entwickelt werden, dessen Elemente als Resilienzfaktoren und –mechanismen eingeordnet und für die Translation in klinische Zusammenhänge operationalisiert werden können. Um die Relevanz abgeleiteter Kategorien für das reale Resilienzgeschehen empirisch zu überprüfen, werden halbstrukturierte und qualitativ auszuwertende Interviews mit Patient_innen geführt, die aufgrund einer Lebenskrise in psychosomatisch-psychotherapeutischer Behandlung sind. Diese Daten fließen zusammen mit sowohl theoretischen wie auch empirischen Ergebnissen aus den anderen Teilprojekten in einer Rückkopplungsschleife in die interdisziplinäre Diskussion innerhalb der Forschergruppe und die Modellbildung wieder mit ein.Aus diesem Modell wird anschließend ein Erfassungsinstrument konstruiert, welches es erlaubt, das in der Forschergruppe entwickelte Resilienzkonzept in der klinischen und nicht-klinischen Praxis anwenden und empirisch erfassen zu können. Hierfür kommen Methoden der klassischen Testkonstruktion zur Anwendung, es sollen aber auch aus der interdisziplinären Arbeit kreative Ideen für darüber hinausgehende Erfassungsmöglichkeiten z.B. von Resilienznarrativen entwickelt werden. In einer neuen Stichprobe von Patient_innen soll das neue Erfassungsinstrument validiert und psychometrisch überprüft werden. Dabei liegt ein Fokus auf der interdisziplinären Anwendbarkeit in verschiedenen Zielgruppen, wie sie in den Teilprojekten 6-8 repräsentiert sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartner Professor Chris Burton
 
 

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