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Modellierung der Verkehrsnachfrage von Urlaubsreisenden und Tagesgästen in Großstädten II
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Carsten Sommer
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409499825
Das Gesamtziel des Fortsetzungsprojektes ist die Weiterentwicklung des bisher entwickelten Modellframeworks zur Abbildung touristischer Verkehrsnachfrage in Großstädten mit einem Fokus auf dem Moduswahlmodell. Das Verkehrsaufkommen in Städten mit einem starken Tourismussektor besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus touristischem Verkehr, weswegen die die Modellierung von Maßnahmen zur CO2-Reduktion auch für diesen Verkehrsnachfragesektor von großer Relevanz ist. Der Tatsache, dass CO2-Reduktionen im touristischen Bereich in erster Linie durch die Verlagerung von Wegen auf den Umweltverbund zu erwarten sind, wird im Projekt durch den Fokus auf die Moduswahl Rechnung getragen. Damit wird die Prognosefähigkeit kommunaler und regionaler Verkehrsmodelle verbessert und damit eine genauere Wirkungsabschätzung von Maßnahmen möglich. Im Detail sollen die folgenden Einzelziele erreicht werden: - Entwicklung und Anwendung eines Erhebungsverfahrens, das die Ortsveränderungen von Urlaubsreisenden und insbesondere deren Ziele mit einer hohen Genauigkeit erfasst, - Nutzung neuer Datenquellen (z.B. Google Trends) zur Verbesserung der Eingangsdaten, - Entwicklung eines Ansatzes zur automatischen Erkennung räumlicher Aktivitäten in geografischen Wegedaten, - Entwicklung und Anwendung eines Wegekettenansatzes zur Modellierung der Moduswahl, - Gewinnen eines besseren Verständnisses der Entscheidungsprozesse und maßgeblicher Einflussfaktoren für das Mobilitätsverhalten von Urlaubsreisenden und Validierung der Modellergebnisse mithilfe qualitativer Methoden, - Ableiten weiterer Erkenntnisse zu touristischem Verkehr in Großstädten und zur Übertragbarkeit von Methodik und Erkenntnissen auf andere Städte. Um ein besseres und tieferes Verständnis für die im Urlaub ablaufenden Entscheidungsprozesse und spezifische Einflussfaktoren zu erhalten, sind qualitative Interviews geplant. Auf diese Weise werden insbesondere Erkenntnisse zur Heterogenität der Entscheidungsprozesse sowie ihrer Abbildbarkeit und Übertragbarkeit gewonnen, die eine bessere Einordnung der Modellergebnisse sowie Aussagen zur Übertragbarkeit auf ähnliche, aber auch andersartige Städte erlauben. Für die Erhebung des Mobilitätsverhaltens vor Ort wird ein kombinierter Ansatz aus klassischer Befragung und der Erhebung von Mobilitätsdaten mit Hilfe einer Tracking-App für Smartphones verwendet, wobei das automatische Tracking dabei helfen soll, die spezifischen Schwierigkeiten touristischer Verkehrserhebungen, wie die i.d.R. fehlende Ortskenntnis von Reisenden und die höhere Bedeutung räumlicher Aktivitäten zu überwinden. Die Übertragbarkeit der verschiedenen Teilmodelle sowie des Modellframeworks auf andere Städte soll mit Hilfe von Analysen der durchgeführten Aktivitäten und Wege von Urlaubsreisenden untersucht werden. Deswegen soll die Erhebung mit einer Tracking-App auf eine weitere, strukturell mit Kassel vergleichbare Stadt angewandt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen