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Rekonstruktion der hydrologischen Variabilität im südlichen Mittelmeerraum (Sizilien) während des Holozäns anhand von präzise datierten Speläothem multi-proxy Zeitreihen

Antragsteller Professor Dr. Denis Scholz, seit 10/2023
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409158489
 
Aktuelle Studien sagen in Folge des Klimawandels eine Verringerung von Niederschlagsmengen und eine Ausbreitung der ariden Gebiete im Mittelmeerraum vorher – mit unabsehbaren Folgen für die Bevölkerung und Ökosysteme. Deshalb besteht die Dringlichkeit an Studien, vergangene Niederschlagsveränderungen im Mittelmehrraum zu rekonstruieren, um die den Veränderungen zugrundeliegenden Mechanismen des Klimasystems zu erforschen. Sizilien liegt hierbei in einer besonderen Lage um vergangene Niederschlagsveränderungen und der Zusammenhang mit großräumigen Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation zu untersuchen.Mein Projekt zielt ab einen hochaufgelösten (dekadisch) Datensatz von Holozänen Niederschlagsveränderungen auf Sizilien zu generieren. Die Niederschlagsveränderungen werden anhand von fünf präzise datierten Stalagmiten multi-proxy Zeitreihen erstellt. In dieser Region (südlicher Mittelmeerraum) gibt es bisher keine kontinuierlichen Holozänen Niederschlagsrekonstruktionen, welche auf präzise datierten dekadisch-aufgelösten Zeitreihen basieren. Die fünf Stalagmiten wurden aus drei verschiedenen Höhlensystemen geborgen und erste Altersdaten, welche anhand von U-Th-Isotopen bestimmt wurden, zeigen, dass alle fünf Stalagmiten zusammengenommen das gesamte Holozän abdecken. Die multi-proxy Zeitreihen der fünf Stalagmiten erlauben es mir daher die Variabilität von regionale Niederschlagsmengen auf dekadischen Zeitskalen zu untersuchen und zum anderen Veränderungen dieser Niederschlagsmengen mit anderen Proxy-Datensätzen von Stalagmiten im östlichen und westlichen Mittelmeerraum sowie von Norditalien zu vergleichen. Dies ermöglicht es die Veränderungen der Niederschlagsmengen auf mögliche Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation hin zu überprüfen. Zudem werden die generierten Zeitreihen in das Europäische Späleothemnetzwerk hinzugefügt. Dies erlaubt es mir Kohärenzanalysen der im Späleothemnetzwerk enthaltenen Zeitreihen durchzuführen, wodurch ebenfalls Rückschlüsse auf großräumige Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation gezogen werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Michael Deininger, bis 10/2023
 
 

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