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Konzeptionen von Europa in afrikanischen Literaturen seit der Negritude
Antragstellerin
Professorin Dr. Susan Arndt
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40915776
In der Geschichte Europas/des Westens wie auch der durch die europäischen Mächte kolonialistisch unterworfenen Ländern Afrikas und den anderen Nationen des „globalen Südens“ stellt die europäische Expansion und Hegemonie seit 1492 ein bis heute wirkmächtiges Ereignis dar. Dieser historisch einzigartige globale Prozess hat sich sowohl prägend auf die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Systeme, wie auch auf die Bereiche von Wissenschaft, Kultur, Literatur und Philosophie der ehemals kolonisierten Gesellschaften ausgewirkt. Der Frage nachzugehen, wie Afrikaner_innen mittels literarischer Praxen und theoretischer Diskurse auf das europäische Meisternarrativ der Moderne als legitimatorische Zivilisierungs- und Fortschritts-Erzählung für europäischen Kolonialismus und Rassismus reagierten, wird einen bislang negierten Blick auf Europa eröffnen und auch das Bewusstsein für die bis heute verwobenen Geschichten der beiden Kontinente schärfen. Mein Forschungsinteresse geht dabei über eine Revision der Perspektive hinaus, die Afrika und die Menschen afrikanischer Herkunft in Europa lediglich als kolonisierte oder diskriminierte passive Beteiligte der europäischen Moderne ansieht. Denn der Blick auf Europa durch die Prismen afrikanischer wie afrikanisch-diasporischer Autor_innen und Theoretiker_innen ermöglicht auch den Blick auf die verschiedenen Formen und Lesarten der Moderne(n), die in Afrika und seinen Diasporas selbst entstanden sind, und wie diese zur Gestaltung verwobener Modernen in Europa beigetragen haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen