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Die Zitterspinnen der Unterfamilie Ninetinae: eine umfassende und integrative Analyse der Evolution und Biologie einer rätselhaften Spinnengruppe

Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406691167
 
Die Zitterspinnen-Unterfamilie Ninetinae umfasst zurzeit nur 31 beschriebene Arten. Die meisten Vertreter sind winzige, kryptische Bodenbewohner, die sich auf aride Habitate in Afrika, auf der Arabischen Halbinsel, und vor allem in Süd- und Mittelamerika beschränken. Ninetinae sind daher in Sammlungen schlecht vertreten, frisches und damit für molekulare Arbeit geeignetes Material ist kaum verfügbar, und über die Biologie dieser Tiere ist beinahe nichts bekannt. Zugleich zeigen vorläufige, teils noch unpublizierte Daten, dass Ninetinae innerhalb der Zitterspinnen in mehrfacher Hinsicht von besonderem Interesse sind: (1) Sie scheinen phylogenetisch eine 'basale' Stellung innerhalb der Familie einzunehmen, sodass ihnen eine entscheidende Rolle zukommt bei der Rekonstruktion der Phylogenie der gesamten Familie. (2) Sie unterscheiden sich von anderen Zitterspinnen in mehrfacher und teils drastischer Hinsicht, etwa in ihrer Morphologie (z.B. Beinlänge, Spermien-Ultrastruktur), ihrer Biologie (Netzbau, Spermien-Speicherung im Weibchen), und ihrer Ökologie (aride Habitate). Dem gegenüber stehen allerdings eklatante Wissenslücken: die genaue phylogenetische Stellung der Ninetinae konnte mit einer Sanger-basierten Analyse von sechs Genen nicht geklärt werden; nur eine einzige Art der Unterfamilie ist bisher auf ihre Spermienultrastruktur hin untersucht worden; unser Wissen über die Biologie der Tiere gründet fast ausschließlich auf Anekdoten und Etiketten-Information. Ziel des vorliegenden Projektes ist eine umfassende und gründliche Studie dieser rätselhaften Spinnengruppe in einem großen kollaborativen Projekt. Mit einem Team von zehn Wissenschaftlern in fünf Ländern sollen state of the art-Methoden in drei untereinander eng verzahnten Gebieten angewandt werden: Systematik und Evolution, Biogeographie, und Evolutionsmorphologie und Biologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Norwegen
Kooperationspartner Dr. Dimitar Dimitrov
 
 

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