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Liedkultur des 17. Jahrhunderts als Übersetzungskultur
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Astrid Dröse
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Musikwissenschaften
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405122038
Das Projekt widmet sich aus literatur- und musikwissenschaftlicher Perspektive der Liedkultur des 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum. Ziel ist es, die Liedproduktion dieser Zeit erstmals in ihrem gesamteuropäischen Horizont und unter Rückgriff auf neue kulturwissenschaftliche Ansätze (translational turn, Kulturtransferforschung) zu erschließen. Trotz eines verstärkten Interesses an der Liedforschung (BRAUN 2004, AURNHAMMER/MARTIN 2004, KRÄMER/JAHN 2004, DRÖSE 2015) ist nämlich bislang zu wenig bedacht worden, dass die deutschen Liedautoren (Albert, Rist, Greflinger, Zesen u.a.) in ihren Sammlungen auf ein in ganz Europa kursierendes Repertoire an Texten, Melodien und Tonsätzen zurückgreifen, das sie auf textlicher und musikalischer Ebene adaptieren und/oder modifizieren. Lieder sind somit wesentliche Medien des europäischen Kulturtransfers dieser Epoche. Aus philologischer/linguistischer und musikwissenschaftlicher Perspektive sind die Transformationen der Lexik, Metrik und musikalischen Gestaltung einzubeziehen. Zum anderen gilt es, die kultursoziologischen Rekontextualisierungen – z.B. der höfische Kontext des französischen Air de cours vs. die Musikkultur des protestantischen, städtischen Bürgertums in (Nord-)Deutschland – zu analysieren. Das Projekt verfolgt vor diesem Hintergrund konkret zwei Ziele: Auf das Forschungsdesiderat einer Geschichte des deutschen Barockliedes im europäischen Kontext reagiert das Projekt in einer Explorationsphase durch einen interdisziplinären Sammelband mit exemplarischen Fallstudien. Die Ergebnisse dieser Explorationsphase bilden die Basis für die Vorbereitung eines Antrags für die zweite Phase des Schwerpunktprogramms. Für diese zweite Phase sollen Mittel zur Erstellung eines „Repertoriums des deutschen Barockliedes im europäischen Kontext“ beantragt werden, das systematisch die musikalische Lyrik des ‚langen 17. Jahrhunderts‘ erschließt und für die weitere Forschung aufbereitet (u.a. durch Aufbau einer Online-Datenbank DELIBA= Deutsche und europäische Liedkultur im Barock). Das Projekt ordnet sich Sektion 2 („Anthropologie und Wissen“) des SPP zu.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2130:
Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit