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Sprache, Migration und Glück: Eine vergleichende Untersuchung zum subjektiven Wohlbefinden in drei Gemeinschaften in Deutschland

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404408794
 
Mit diesem Projekt soll ein Topos der Soziolinguistik auf den Prüfstand gestellt werden, die vermeintlich unverbrüchliche Verbindung von Sprache und Identität. Die übergeordnete Hypothese ist, dass diese Verbindung sehr variabel it. Um sie zu überprüfen, werden in diesem Projekt zwei bislang disparate Forschungsbereiche zusammengebracht, Sprachsoziologie und Glücksforschung. Ziel des Projekts ist es festzustellen, ob bzw. inwieweit Sprache zum subjektiven Wohlbefinden von Minderheiten beiträgt. Es wird unter diesem neuen Gesichtspunkt die Funktion der Sprache für soziale Integration untersuchen und dabei den oft fraglos unterstellten Nexus von Sprache, Identität und Nation in Frage stellen. In Sprachsoziologie und Migrationsforschung steht gewöhnlich die dominante Sprache des Gastlandes zentral. Demgegenüber richtet sich das Interesse dieses Projekts im Licht demographischer Verschiebungen und der dadurch verursachten Rekonzeptualisierung nationalstaatlicher Loyalitäten in der sich globalisierenden Welt auf die Funktion der Migrantensprachen, Dieses Projekt schlägt insofern neue Wege ein, als es Sprache als Faktor der Lebenszufriedenheit thematisiert und damit theoretische Voraussetzungen über Sprache und Identität in Frage stellt, die auf der Grundlage europäischer Nationalstaaten entstanden. Zu diesem Zweck wird der Spracherhalt von Minderheiten – ein Kernthema der Sprachsoziologie – und sein Beitrag zum subjektiven Wohlbefinden der Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft untersucht. Das subjektive Wohlbefinden (von Individuen und Gruppen) ist Gegenstand der Glücksforschung, die bisher jedoch Sprache als potentiellen Faktor der Lebenszufriedenheit ignoriert hat. Durch den Vergleich von Spracheinstellungen und Sprachverhalten türkischer, chinesischer und japanischer Gemeinschaften, dreier sehr unterschiedlicher Gruppen, und ihrer mit Methoden der Glückforschung ermittelten Lebenszufriedenheit untersucht das Projekt die Frage, wie Spracherhalt zum subjektive Wohlbefinden der Minderheiten in der aufnehmenden Gesellschaft beiträgt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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