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RE-FOKUS: Rekonstruktion feinmaßstäbiger holozäner Vegetationsmuster durch Kopplung synchroner fossiler Pollenspektra mit modernen Landschaftsdaten unter Verwendung geographischer Informationssysteme und multivariater Analysen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40095958
 
Die quantitative palynologische Rekonstruktion früherer Vegetationsmuster scheitert bisher auf dem für Ökologen wichtigen Maßstab von Landschaften. Die mit Pollendaten erreichbare räumliche Auflösung ist zu gering, um die detaillierte Verbreitung einzelner Taxa zu rekonstruieren. Vielmehr werden höhere – nicht syntaxonomische – Vegetationsformationen (z.B. „Quercetum mixtum“) rekonstruiert. Daher sind nur sehr eingeschränkt Aussagen über vorkommende Vegetationseinheiten, deren konkrete Verbreitung und die Ökologie der Taxa möglich. Unser Ansatz löst dieses Problem durch Einbeziehung moderner und zeitlich robuster Umweltparameter (z.B. Substrat, Relief) in hoher räumlicher Auflösung. Mittels GIS werden die Parameter für unterschiedlich große Umkreise um eine Vielzahl synchroner Pollenproben in einer Region bestimmt. Mittels multivariater Methoden werden Korrelationen zwischen den Pollendaten und den Umweltparametern der verschiedenen Umkreise getestet. Korrelationen zwischen Pollentypen und Umweltparametern ermöglichen 1.) die frühere Ökologie der Arten zu bestimmen ohne in - für Paläoökologen sehr gefährliche, aber notgezwungen immer angewendete - Zirkelschlüsse des Uniformitarianismus („the present is the key to the past“) zu geraten, und 2.) eine ungeahnt hohe räumliche Resolution in der Vegetationsrekonstruktion zu erreichen. Dieser Ansatz soll, unter weitgehender Ausnutzung vorhandener Pollendaten, auf alle wichtigen Perioden des Spätglazials/Holozäns angewandt werden. Ziel ist es, ökologische Amplituden und damit die konkrete Verbreitung der Baum- und wichtiger krautiger Taxa in den einzelnen Perioden zu rekonstruieren und Änderungen der ökologischen Amplituden und Standorte im Laufe der Zeit aufzuzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Reinhard Zölitz
 
 

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