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Charakterisierung des Beitrags von Estradiol zu den geschlechtsspezifischen anxiolytischen und prosozialen Effekten von Oxytocin

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398029128
 
Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und ein substantieller Anteil der Patienten spricht nicht auf etablierte Behandlungen an. Das Neuropeptid Oxytocin (OXT) hat anxiolytische und prosoziale Effekte und könnte daher als Ergänzung genutzt werden um bestehende Therapien zu augmentieren. Sowohl die Prävalenzraten von Angsterkrankungen als auch die sozialen Effekte von OXT variieren jedoch deutlich zwischen Frauen und Männern. In dem beantragten Projekt sollen daher geschlechtsspezifische Effekte von OXT bei gesunden Probandinnen / Probanden und eine Interaktion zwischen OXT und dem Sexualhormon Estradiol als ein möglicher zugrundeliegender Mechanismus für sexuelle Dimorphismen untersucht werden. In einer pharmakologischen Verhaltensstudie sollen zunächst die Effekte von OXT auf Furchtextinktion und Emotionsrekognition bei Frauen und Männern verglichen werden. In einer zweiten Studie soll mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie die Wechselwirkung von OXT und Estradiol auf (i) Amygdala-Aktivierung während einer Aufgabe zur emotionalen Gesichterzuordnung sowie auf (ii) belohnungsassoziierte Gehirnaktivierungen in Reaktion auf interpersonelle Berührung gemessen werden. Wir vermuten, dass die Gabe von exogenem Estradiol die anxiolytischen und prosozialen Effekte von OXT verstärken wird. Insgesamt kann das geplante Projekt eine große translationale Wirkung haben (von der Grundlagenforschung zur klinischen Therapie), weil die neurobiologische Basis und die zugrundeliegenden Mechanismen einer geschlechtsspezifischen Behandlung von Angsterkrankung aufgeklärt werden können. Die Verabreichung von OXT nach einer Estradiol-Vorbehandlung könnte helfen die therapeutische Wirksamkeit von OXT in zukünftigen klinischen Studien zu verstärken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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