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Effekte von Bildungsprozessen in non-formalen Settings auf berufsrelevante Ressourcen im Übergang in die berufliche Ausbildung von Jugendlichen mit nicht-gymnasialen Abschlüssen

Antragsteller Dr. Frank Tillmann, seit 10/2022
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396942483
 
Der Übergang in Ausbildung gilt als wichtige Weichenstellung im Lebenslauf. Jugendliche niedriger und mittlerer Bildungsgänge haben häufiger Probleme, diesen Übergang zu bewältigen. Um die komplexe Übergangsphase zu untersuchen, ist eine ganzheitliche Sicht auf Bildung erforderlich, die auch Alltagsbildung einbezieht. Non-formale Bildungsprozesse in organisierten Freizeitaktivitäten können bei der Bewältigung dieses Übergangs unterstützendes Potenzial entfalten, insbesondere über die Rolle des Activity-Leaders. Studien belegen positive Zusammenhänge zwischen der Nutzung organisierter Aktivitäten und der Persönlichkeitsentwicklung sowie Fähigkeiten und Erfahrungen, die für den Berufseinstieg hilfreich sind. Bislang fehlt es an Studien, die den Zusammenhang zum Übergang in Ausbildung herstellen.Die zwei-jährige Längsschnittstudie mit Anbindung an das DJI verfolgt zwei Ziele: (1) Analyse der Nutzung organisierter Aktivitäten von Jugendlichen in Haupt- und Realschulbildungsgängen. Hierfür werden retrospektiv organisierte Freizeitaktivitäten erfasst, die die Schüler/innen über ihre Schulzeit hinweg ausgeübt haben. (2) Analyse der Effekte dieser Aktivitäten und ihrer Determinanten auf berufsrelevante personale und soziale Ressourcen sowie auf den Übergang in Ausbildung auf der Grundlage des Ressourcenmodells der Lebensbewältigung. Dabei wird Selektionseffekten Rechnung getragen und das Kapital der Familie sowie weitere soziodemographische Rahmenbedingungen als Kontrollvariablen einbezogen. Folgende Fragen stehen im Fokus: (A) Wie nutzen Jugendliche in Haupt- und Realschulbildungsgängen organisierte Freizeitangebote von der 1.-9./10. Klasse? (B) Wie beeinflusst soziales, kulturelles und ökonomisches Kapital der Familie die Nutzung organisierter Freizeitaktivitäten? (C) Welchen Einfluss haben organisierte Freizeitaktivitäten, die im Verlauf der Schulzeit ausgeübt wurden, auf berufsrelevante Ressourcen? (D) Welchen Einfluss haben organisierte Freizeitaktivitäten und berufsrelevante Ressourcen auf den Übergang in Ausbildung zwei Jahre nach dem letzten Schuljahr? Für das Vorhaben werden Proband/innen zu zwei Messzeitpunkten mit einem standardisierten Fragebogen untersucht. T1 erfolgt im Klassenverband im letzten Schuljahr (9./10. Klasse; N=2.500), t2 als telefonische Einzelbefragung (n=900) zwei Jahre nach dem letzten Schuljahr. Die Nutzungsanalyse (A) erfolgt deskriptiv. Die Fragen (B) bis (D) werden mit hypothesenprüfenden komplexen statistischen Verfahren bearbeitet (Varianz-, Regressions- und Strukturgleichungsanalysen).In Anlehnung an Studien zu Bildungsprozessen in non-formalen Settings wird postuliert, dass außerschulische Aktivitäten positive Entwicklungseffekte auf berufsrelevante Ressourcen sowie auf den Übergang in Ausbildung haben können. Das Projekt reiht sich damit ein in sozialwissenschaftliche Studien zu positiven Effekten außerschulischer Aktivitäten auf die jugendliche Entwicklung und ergänzt diese mit Fokus auf das Übergangsgeschehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Dr. Karen Hemming, bis 9/2022
 
 

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