Detailseite
MOBILISE Determinants of ‘Mobilisation’ at Home and Abroad: Analysing the Micro-Foundations of Out-Migration & Mass Protest
Antragstellerinnen
Professorin Olga Onuch, Ph.D.; Professorin Gwendolyn Sasse, Ph.D.; Professorin Dr. Jaquelien van Stekelenburg; Sorana Toma, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Empirische Sozialforschung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396856214
Im Zentrum des MOBILISE Projekts steht die folgende Forschungsfrage: Warum reagieren einige Menschen auf gesellschaftlichen Unmut mit Protesten, während andere in die Emigration gehen? Wir verknüpfen die konzeptuellen Erwartungen aus der Migrationsforschung und der Forschung zu sozialen Protesten miteinander und untersuchen: a) ob es ähnliche Faktoren sind, die die Entscheidung für Migration und/oder Protest auf der Ebene des Individuums bestimmen; b) wie der jeweilige politische, soziale und wirtschaftliche Kontext diese Arten von Mobilisierung beeinflusst; c) ob die Optionen Migration und Protest unabhängig voneinander sind, oder ob sie sich gegenseitig verstärken, oder ob eine Option die andere unterdrückt. MOBILISE verbindet verschiedene methodologische Ansätze (nationale repräsentative face-to-face Panel-Umfragen, Online-Umfragen unter Migrant*Innen; Direktumfragen unter Protestteilnehmenden, Fokusgruppen, narrative Interviews, Soziale Medien-Analyse) und ein Forschungsdesign, das zeitgleich an verschiedenen Standorten umgesetzt wird. Das Projekt konzentriert sich auf die Ukraine, Polen, Marokko und Brasilien - vier Länder, die in den letzten Jahren sowohl von signifikanter Emigration als auch von Protesten geprägt waren. Wir folgen den Migrant*innen aus diesen Ländern nach Deutschland, Großbritannien und Spanien. MOBILISE verbindet in seiner Konzeption und empirischen Reichweite vier innovative Elemente: 1) Es verbindet die Phänomene Migration und Protest in einer Studie; 2) es erfasst alle für eine vergleichende Studie relevanten Gruppen (Protestierende, Migrant*innen, Migrant*innen, die protestieren, und Individuen, die sich weder für Migration noch für Protest entschieden haben); 3) es erfasst Individuen durch die Panel-Struktur der Umfragen über einen längeren Zeitraum hinweg; 4) es nutzt Soziale Medien als Zugang zu Echtzeit-Informationen über die Rolle von Netzwerken und politischen Transfers (political remittances). Durch diese vier Dimensionen verspricht das Projekt, erstmals in diesem Umfang empirische Daten zu erheben, einen wichtigen Beitrag zur Theoriebildung in der Migrations- und Protestforschung zu leisten sowie einen Transfer von empirischen Erkenntnisse an Policy-Makers zu ermöglichen, die von zentraler Bedeutung für politische und wirtschaftliche Stabilität sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Großbritannien, Niederlande