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Differentielle Effekte eines unmittelbaren vs. verzögerten Extinktionstrainings und der zeitlichen Variation zwischen Extinktionstraining und Test auf das Wiederauftreten konditionierter Furchtreaktionen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396254081
 
Konditionierungs- und Extinktionsprozesse gelten als wichtige Modelle für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlung von psychischen Störungen. Während der Fokus der bisherigen Forschung oftmals auf der Furchtakquisition lag, wurden Extinktionsprozesse erst in den letzten Jahren verstärkt untersucht. Ein hierbei besonders relevantes Phänomen für das Verständnis von Rückfällen, ist das Wiederauftreten der konditionierten Furchtreaktionen (return of fear) in einem späteren Retentionstest, trotz initial erfolgreichem Extinktionslernen. Die Untersuchung von Faktoren, die die langfristige Stabilität von Extinktionsprozessen beeinflussen, ist daher für die Klinische Psychologie ein wichtiges Forschungsziel. Ein potentiell bedeutsamer, aber bislang wenig untersuchter Einflussfaktor auf das Wiederauftreten von Furchtreaktionen ist der Zeitpunkt des Extinktionstrainings. Das Extinktionstraining findet oft entweder unmittelbar oder verzögert (z.B. 24h) nach der Furchtakquisition statt. Tierexperimentelle Befunde sowie aktuelle Gedächtnismodelle deuten darauf hin, dass diese Differenzen im Extinktionszeitpunkt (unmittelbar vs. verzögert) einen wichtigen Einfluss auf die Stärke des Wiederauftretens konditionierter Furchtreaktionen haben könnten. Darüber hinaus zeigen erste Ergebnisse, dass möglicherweise auch die Zeitspanne zwischen Extinktionstraining und Retentionstests eine wichtige Rolle spielt. So zeigten sich beispielsweise stabile Extinktionsleistungen bei einem verzögerten Extinktionstraining, wenn sich der Testzeitpunkt in zeitlicher Näher zum Extinktionslernen befand. Ziel dieses DFG-Projekts ist es, die differentiellen Effekte eines unmittelbaren vs. eines verzögerten Extinktionstrainings auf das Wiederauftreten von Furchtreaktionen zu untersuchen. Zusätzlich soll der Einfluss des Zeitintervalls zwischen Extinktionslernen und dem Retentionstest untersucht werden. Darüber hinaus soll der zeitliche Verlauf innerhalb der einzelnen Extinktionszeitpunkte sowie potentielle Faktoren analysiert werden, die möglicherweise im Zusammenhange mit Extinktionserfolg stehen. Hierbei sollen die neuronalen, peripher-physiologischen und subjektiven Korrelate untersucht werden.Es ist ein bewährtes Extinktionsparadigma geplant bei dem Extinktionsprozesse und das Wiederauftreten konditionierter Reaktionen in vier Gruppen analysiert werden sollen. In zwei Gruppen findet nach der Furchtakquisition ein unmittelbares Extinktionstraining statt, während bei zwei weiteren Gruppen ein 24h-verzögertes Extinktionstraining durchgeführt wird. Zusätzlich wird das Zeitintervall zwischen dem Extinktionstraining und dem Retentionstest am dritten Messzeitpunkt variiert (1 Tag vs. 7 Tage), um das Wiederauftreten der konditionierten Reaktionen der verschiedenen Gruppen zu analysieren und zu vergleichen. Das beantragte Projekt soll dazu beitragen, die Lücke zwischen tierexperimentellen Befunden und den entsprechenden neurobiologischen Prozessen im Menschen zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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