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Die Geschichte des Nestle-Aland Novum Testamentum Graece

Antragsteller Gregory Paulson, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393487368
 
Ziel des Projekts ist die erste umfassende Darstellung der Entwicklungsstadien des Nestle-Aland Novum Testamentum Graece (NTG). Es verfolgt die Veränderungen des NTG, beginnend mit den Vorschlägen Eberhard Nestles bis zur 1. Auflage 1898 und weiter bis zur aktuellen 28. Auflage 2012.Eine eingehende Aufarbeitung der wichtigsten Unterschiede zwischen allen 28 Auflagen hat es bisher nicht gegeben. Das NTG selbst gibt fast nie explizit an, welche Änderungen im einzelnen in jeder Auflage vorgenommen wurden oder wie diese Änderungen wissenschaftliche Diskurse widerspiegeln bzw. beeinflussen.Nicht nur aufgrund seiner breiten internationalen Akzeptanz eignet sich das NTG als Forschungsgegenstand, sondern auch, weil keine andere kritische Ausgabe des griechischen Neuen Testaments auf eine vergleichbar lange Geschichte zurückblickt. So kann das NTG die Entwicklung des Textes des Neuen Testaments in einzigartiger Weise erhellen. In vieler Hinsicht ist es ein Mikrokosmos der neutestamentlichen Wissenschaft vom Ende des 19. bis zum frühen 21. Jahrhundert. Anhand des NTG lässt sich die Entwicklung maßgeblicher Methoden und Theoriebildungen in den Bereichen der neutestamentlichen Textkritik, der neutestamentlichen Exegese und der Patristik nachzeichnen. An den bisher erschienenen 28 Auflagen des NTG lässt sich ablesen, wie stark sich die theologische Wissenschaft verändert hat und wie sich im Zusammenhang damit Methoden, redaktionelle Ansätze und Quellengebrauch in der Ausgabe selbst gewandelt haben. Diese Veränderungen beeinflussen nicht nur das NTG. Weil der Text des NTG die Grundlage der neusprachlichen Übersetzungen des Neuen Testaments weltweit ist, haben Veränderungen des NTG auch den Text des Neuen Testaments geprägt, wie wir ihn heute kennen und wie er, in der wissenschaftlichen Arbeit und weltweit in den Kirchen der Gegenwart, rezipiert wird.Das Projekt wird in erster Linie auf einem Vergleich der bisher 28 Auflagen des NTG und auf Archivmaterial in Münster, Stuttgart, Gießen und Cambridge beruhen. Es wird die wissenschaftsgeschichtlichen Kontexte in der neutestamentlichen Exegese des 19. bis 21. Jahrhunderts einbeziehen. Dabei wird sein Augenmerk auf grundlegenden methodischen und theoretischen Grundlagen ruhen. Detailinformationen über Gründe von Textentscheidungen und über die Entwicklung der Edition waren bisher weithin den Herausgebern des NTG vorbehalten, blieben also für die Mehrheit der Nutzer unzugänglich. Die in diesem Projekt erzielten Erkenntnisse werden daher für Wissenschaftler wie für weitere Rezipienten des NTG von Bedeutung sein. Ihnen werden fundierte Zugänge zum Gespräch über editorische Nuancen, über Textvarianten und über Theoriebildungen zur Textgeschichte und Textkritik geboten. So wird diese Untersuchung dazu beitragen, den Kreis derer zu erweitern, die sich mit neuen Ideen auf dem Gebiet der Neutestamentlichen Textkritik und Textforschung einbringen können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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