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Was geschah, als die Polizei in Lateinamerika schreiben lernte?

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392483747
 
Das Projekt will in Erfahrung bringen, was geschah, als die Polizisten in Lateinamerika zu Beginn der Moderne Lesen und Schreiben lernten. Der Schrifterwerb durch die Polizei, der in Lateinamerika im späten 19. Jahrhundert stattfand, gilt in der Literatur als wichtiger Bestandteil moderner Staatsbildung. Aber es gibt Hinweise darauf, dass die Polizisten, als sie im Dienst zu schreiben begannen, die Schrift auch für andere Zwecke nutzten, als die Polizeiordnungen und die offizielle Polizeikultur es vorsahen. Dem wollen wir hier nachgehen. Uns interessiert das Schreiben also nicht als Aussage über einen Gegenstand, sondern als eine kulturelle bzw. symbolische Praxis. Wir wollen in Erfahrung bringen, was und wie Polizisten schrieben und wie sie in ihren Praktiken des Schreibens die Institution Polizei und dadurch vermitteln den Staat und dessen Ordnung, die sie herstellen wie repräsentieren sollten, re-interpretierten und dadurch erst Wirklichkeit werden ließen. Somit betreiben wir hier nicht nur eine weitere Geschichte der Polizei. Vielmehr wollen wir dadurch einen Beitrag leisten zur Analyse moderner Staatsbildung in Lateinamerika und erhoffen uns genauere Einblicke in die Hybridbildungen, die es im Verlauf dieses Prozesses gab.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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