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Aristotelian Constitutivism: an alternative account of practical normativity

Subject Area Practical Philosophy
Term from 2017 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 391136454
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Das Projekt hat das Ziel, in einer Monographie eine neue Theorie zur Natur normativer Gründe zu entwickeln. Normative Gründe werden dabei als Prämissen von korrekten praktischen Schlussfolgerungen verstanden, d.h. von Schlussfolgerungen, die von Zielen oder Sachverhalten ausgehen und auf Handlungen schließen. Die Korrektheit praktischer Schlussfolgerung wird hier unter Rückgriff auf die Idee von für das Handeln konstitutiven Normen erklärt, d.h. von Normen, denen Handlungen als Handlungen unterliegen und die deshalb jeder Handelnde befolgen muss, um überhaupt zu handeln. Für Normen instrumenteller Rationalität lässt sich das recht einfach zeigen, denn es gehört zum Begriff des absichtlichen Handelns, Zwecke zu verfolgen und zu deren Erreichung geeignete Mittel zu ergreifen. Wenn sich auch nicht-instrumentelle normative Gründe auf diese Weise erklären lassen sollen, muss es darüber hinaus auch noch andere konstitutive Normen des Handelns geben. Konstitutivisten identifizieren diese meist mit Normen der Autonomie. In meinem Buch verteidige ich einerseits die konstitutivistische Strategie gegen grundsätzliche Einwände, die meist von Seiten substantieller Realisten erhoben wurden. Zum anderen verwerfe ich die Idee, dass sich aus der Idee autonomen Handelns konstitutive Normen ableiten lassen, und schlage stattdessen vor, dass die Idee des menschlichen Handelns solche Normen begründen kann. Sie ergeben sich m.E. aus der Vorstellung eines gelingenden menschlichen Lebens, auf dessen Verwirklichung all unser Handeln ausgerichtet ist, und den Bedürfnissen und Anfälligkeiten, die die menschliche Lebensführung mit sich bringt. In diesem Vorschlag kann ich an eine lange Tradition des Nachdenkens über praktische Vernunft und ihre Rolle im menschlichen Leben zurückgreifen, die letztlich auf Aristoteles zurückgeht. Daher bezeichne ich meine Position als Aristotelischen Naturalismus.

Publications

  • Bratman on shared intention. SATS - Northern European Journal of Philosophy 19:2 (2018), 161-181
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.1515/sats-2017-0005)
  • Inference and the taking condition. Ratio 31:3 (2018), 294-302
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.1111/rati.12195)
  • Aristotle on the definition of what it is to be human. Geert Keil, Nora Kreft (Hrsg.): Aristotle’s Anthropology. Cambridge: Cambridge University Press 2019, 25-43
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.1017/9781108131643.002)
  • Does intention involve belief? European Journal of Philosophy 27:2 (2019), 426-440
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.1111/ejop.12407)
  • Handeln aus Gründen als praktisches Schließen. (Reihe Praktische Philosophie, Band 93) Freiburg/Br.: Alber 2019
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.5771/9783495820650)
  • Metaphysische und epistemologische Schwierigkeiten des Aristotelischen Ethischen Naturalismus. Martin Hähnel, Jörg Noller (Hrsg.): Die Natur der Lebensform. Perspektiven in Biologie, Ontologie und praktischer Philosophie. Münster: Mentis 2020, 143-167
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.30965/9783957437280_009)
  • Practical knowledge and error in action. Philosophy and Phenomenological Research
    Kietzmann, Christian
    (See online at https://doi.org/10.1111/phpr.12732)
 
 

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