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Variationen von Governance in hybriden Regimen. Unternehmen, Staat und Zivilgesellschaft im heutigen Russland
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Katharina Bluhm; Professorin Dr. Sabine Kropp; Professor Claudius Wagemann, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388732203
Mit dem Fortsetzungsantrag (12 Monate) soll das GOVRUS-Projekt zum Abschluss gebracht werden. Angesichts der sehr aussagekräftigen, mit hohem Aufwand generierten Daten liegen inhaltliche Vertiefungen und Erweiterungen der bereits erzielten Forschungsergebnisse nahe. In dem bis zum 30. Juni 2021 laufenden Projekt werden die sich aus den Interaktionen zwischen Staat und Unternehmen sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren ergebenden Muster von Governance in Russland untersucht. Als Anwendungsbeispiel dienen Aktivitäten von Unternehmen insbesondere im Bereich der Sozialpolitik, die in Russland häufig als „Corporate Social Responsibility“ (CSR) bezeichnet werden, häufig aber über internationale Standards hinausgehen und eine Vielfalt von sozialen, ökologischen und infrastrukturellen Projekten umfassen. Das Projekt richtet den Blick vornehmlich auf Beziehungen zwischen staatlichen Akteuren und Unternehmen, die über umfassendere (finanzielle, personelle) Ressourcen verfügen als „Non-Profit-Organisationen“ (NPOs), es bezieht letztere aber als (Ko-)Produzenten sozialpolitischer Leistungen und potenzielle Kontrolleure staatlichen und unternehmerischen Handelns in die Untersuchung mit ein. Das Projekt leistet einen genuinen Beitrag zum besseren Verständnis der Interdependenz zwischen staatlichen und nicht- oder para-staatlichen Akteuren unter den Bedingungen autoritärer Herrschaft. Methodisch basiert das Projekt auf einer Triangulation, bestehend aus einem interview- und dokumenten-basierten Fallstudiendesign, das mit einer fuzzy-set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) kombiniert wird. In der beantragten Förderperiode sollen das Potential der empirischen Daten weiter ausgeschöpft und die Ergebnisse theoretisch und methodisch in die vergleichende Autoritarismusforschung der beteiligten Disziplinen (Politikwissenschaft, Soziologie) eingebettet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen