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Die Geschichte der Armut in der Region des Südlichen Roten Meeres

Antragsteller Steven Serels, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 378700889
 
Dieses bahnbrechende Projekt deckt die Langzeitfaktoren auf, die der aktuellen Armutskrise in der Region des Südlichen Roten Meeres (Southern Red Sea Region, SRSR) zugrunde liegen. Die SRSR umfasst den heutigen Sudan, Eritrea, Äthiopien, Djibouti, Somalia, Saudi Arabien und den Jemen und ist eine der ärmsten Regionen der Welt. Obwohl die vorherrschende Armut in der SRSR seit langem als ein zentraler Einflussfaktor internationaler Instabilität gewertet wird, hat es bisher keine systematische und umfassende Studie der historischen Prozesse gegeben, die zur Verarmung dieser Region führten.Im Rahmen des Projektes wird die Argumentation entwickelt, nach der Gesellschaften in dieser Region historisch in der Lage waren, die naturräumliche Ausstattung erfolgreich nutzbar zu machen und ein eng verwobenes und vielseitiges sozioökonomisches System über ethnische, sprachliche und politischen Grenzen hinweg zu entwickeln. In den Goldenen Zeiten der SRSR brachten diese Verbindungen Wohlstand und Stabilität hervor. Tragischerweise führten sie jedoch auch dazu, dass die einbrechende Verarmung die gesamte Region folgenschwer traf.Das Projekt geht von der Hypothese aus, dass die Verarmung der SRSR von einer Störung der Interaktion von Mensch und Umwelt angetrieben wurde, welche das sozioökonomische Fundament der Region darstellte. Diese Störung wurde sowohl durch menschliches Handeln als auch durch die Variabilität von Umweltbedingungen ausgelöst. Folglich soll im Rahmen des Projektes ein Verständnis für das komplexe Zusammenspiel von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und Umweltfaktoren erarbeitet werden, die zu einer Verarmung der Region führten.Im Projekt wird weiterhin der Hypothese gefolgt, dass diese regionale Krise durch die lokalen Reaktionen auf eine beispiellose, zweihundert Jahre andauernde Dürre ausgelöst wurde, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts einsetzte. Diese Reaktionen veränderten das sozioökonomische System der SRSR, führten zu einer radikalen Schwächung der moralischen Ökonomie (engl. moral economy) und verschärften die Konkurrenz um die Zugänge zu lebensnotwendigen Ressourcen. Diese häufig gewaltsamen Auseinandersetzungen sowie die Demontage der traditionellen sozialen Sicherungssysteme resultierten in der Verarmung der Region.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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